Ortsgemeinde Stadtkyll

Harald Schmitz, Verena Bernardy, Stadtkyll

Stadtkyll befindet sich an einem der schönsten Plätze des ländlichen Erholungsraumes im „Oberen Kylltal" in der Vulkaneifel, in einer Höhenlage zwischen 400 und 650 m üNN.

Im Jahr 1100 benennen erste belegbare Urkunden die Siedlung „Kyla" oder „Kile" und ihre Pfarrei. Vermutlich ist der Ort jedoch noch älter. Um 1115 wird „Kyll" der Herrschaft der Grafen von Manderscheid-Blankenheim einverleibt. 1250 wird die damalige Ansiedlung erstmals als Stadt als „Kile oppid" oder „oppi-dum Kile" bezeichnet.

Der Ort entwickelt sich in den darauffolgenden Jahrhunderten zu einem aufstrebenden Hof mit eigener Gerichtsbarkeit. Während des dreißigjährigen Krieges wurde Stadtkyll geplündert und brannte im Jahr 1632 völlig nieder. Dieses Schicksal blühte dem Ort in den darauffolgenden Jahrhunderten immer wieder. 1678 legen Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. den Ort in Schutt und Asche. 1814 legen preußische Soldaten ein Feuer, dem der gesamte Ort zum Opfer fällt. 1854 geht Stadtkyll nachts in Flammen auf, auch die Pfarrkirche ist hiervon erneut betroffen. Zuletzt wurde Stadtkyll gegen Ende des Zweiten Weltkrieges 1944/45 zu 75% zerstört.1

Stadtkyll bildet heute als staatlich anerkannter Erholungsort das touristische Zentrum an der Oberen Kyll.

Im Jahre 2011 reisten in Stadtkyll - dem Luftkurort im Oberen Kylltal - rund 70.000 Gäste an, welche ca. 300.000 Übernachtungen brachten. Da man festgestellt hat, dass der durchschnittliche Gast in der Eifel rund 73 Euro am Tag (Übernachtungsleistung, Gastronomie, Einkäufe usw.) ausgibt, kann man annehmen, dass durch den Tourismus in Stadtkyll ein Jahresumsatz von ca. 22 Millionen Euro zu verzeichnen ist. Der aufstrebende Tourismusort hat sich in den letzten Jahren hervorragend als regionales

Grundversorgungszentrum entwickelt. Im verkehrsberuhigten Ortskern finden sich Lokale und Restaurants. Pensionen und Ferienwohnungen, im Bereich der Haupt- und Auelstraße sind zahlreiche neue Betriebsgründungen, die die örtliche Infrastruktur bereichern, zu verzeichnen.

Der Tourismus des Ortes konzentriert sich im Wirfttal. Hier findet sich das beheizte Freibad der Verbandsgemeinde Obere Kyll mit seiner Riesenrutsche und der Wirfttalstausee, ein schöner Badesee, der auch für Angler sehr attraktiv ist. Ebenfalls im Wirfttal betreibt auch die Ortsgemeinde als besonderes touristisches Angebot für Jugendgruppen das Wald-Jugendcamp.

Ein großes Feriendorf und ein Campingplatz mit eigenen Freizeitangeboten, die zum Teil auch öffentlich zugänglich sind, macht das Wirfttal zu einer Erlebniszone für Einheimische und Feriengäste.

Der Vereinswelt von Stadtkyll gehören 32 Vereine und örtliche Institutionen an, welche bei allen Aktivitäten im Ort immer tatkräftig für gelungene Veranstaltungen sorgen. Stadtkyll ist somit ein Ort in dem man sich sehr schnell wohl fühlt und der für Wohnen, Erholen und Arbeiten eine gute Grundlage bietet.

1 Quelle: Anton Seiberts, Meilensteine in der Stadtkyller Geschichte sowie Hubert Pitzen, Die Stadt an der Kyll, beide abgedruckt im Heft zum Vierfachen Jubiläum von Stadtkyll 2000