Heimatliteratur

Helmut Klassmann, Daun

Wie in den vergangenen Jahren wird wieder neue Heimatliteratur vorgestellt. Es wird gebeten, alle Neudrucke von Orts-Chroniken oder Festschriften zu Pfarr- und Vereinsjubiläen der Jahrbuchredaktion (Kreisverwaltung, Mainzer Straße, 54550 Daun) zuzuleiten.

Zu Tisch im Hillesheimer Land

Nach längerer Vorbereitungszeit ist die Rezeptesammlung „Zu Tisch im Hillesheimer Land", das Kochbuch „mit Gesicht" erschienen. Diese Rezeptbroschüre alles andere als eine weitere Rezeptsammlung unter vielen. Sie ist ein Blick in die Kochgewohnheiten der Region. Hinter jedem Rezept steht eine Person, der man im Hillesheimer Land begegnen kann und damit wird das Heft authentisch und ehrlich. Die Rezeptinhalte sind sorgfältig zusammengestellt und überprüft, oft mit einer Kurzcharakteristik wie „schnell", vegetarisch" oder „Kinderküche" versehen. Das Format ist A4 und eine Spiralbindung erleichtert den praktischen Einsatz in der Küche. Erhältlich ist das Kochbuch in der Tourist-Information Hillesheim, Am Markt 1, 54576 Hillesheim, Tel: 06593/809200, zum Preis von 9,90 €.

Quellen des Liebfrauenstiftes Prüm von Dr. Karl Heinrich Theisen

- Urkunden, Regesten und Akten, Band 4, 1716 bis 1761, ISBN: 978-3-933949-47-9, Band 5, 1762 bis 1802, ISBN: 978-3-93394947-9, jeweils zum Preis von 28 € im örtlichen Buchhandel erhältlich.

Familienbuch der Pfarrei St. Martin in Schalkenmehren - Weinfeld 1699-1899. Band 270, Alois Mayer, 434 Seiten broschiert, DIN A 5, ISBN: 978-3-86579-081-1

Erneut wird in der Erforschung der heimatkundlichen Geschichte Schalkenmehren/ Weinfeld eine Lücke geschlossen. Nach einer jahrelangen Fleißarbeit und akribischen Suche durch Alois Mayer, Daun, konnte nun ein umfassendes Ortsfamilienbuch der „Katholischen Pfarrei St. Martin" in Schalkenmehren der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Veröffentlicht ist es durch die Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e.V., Köln. In diesem über 400 Seiten starken Werk sind die Namen und Daten aller Personen eingetragen, die in den vorliegenden Kirchenbüchern der Pfarrei Schalkenmehren/Weinfeld von 1764 bis 1900 und den Standesamtsunterlagen von 1800 bis 1900 zu finden waren. Eine vollständige Liste sämtlicher Geistlichen der Pfarrei ergänzt das Buch. Gerade die Familienforschung rund um die ehemalige Riesen-Pfarrei Weinfeld ist nicht einfach, denn diese Mutterkirche war räumlich sehr ausgedehnt. Zu ihr gehörten bis 1803 die Filialen Schalkenmehren, Udler, Saxler und drei Häuser von Gemünden. Wer also auf der Spurensuche nach der eigenen Herkunft und Familiengeschichte ist oder die Ortshistorie heimatkundlich erforscht, dem ist dieses Ortsfamilienbuch nicht nur behilflich, sondern unverzichtbar. Tausende von Namen sind in diesem Buch erfasst, alphabetisch geordnet und erschlossen durch Namens-, Ortsund Berufsregister - eine wahre genealogische Fundgrube. Das Familienbuch ist zum Preis von 20 Euro erhältlich bei der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Köln.

Familienbuch der Pfarrei St. Remaclus in Uersfeld, Band 273, ISBN: 978-3-86579-085-9

In acht Jahren ehrenamtlicher Arbeit hat Petra Rieder das „Familienbuch der Pfarrei Uersfeld" (mit Gunderath, Höchstberg, Kaperich und Kötterichen) als Nachschlagewerk für Familienforscher geschaffen. Das Familienbuch mit der St. Remaklus-Pfarrkirche auf der Titelseite umfasst den Zeitraum von 1742 bis 1900. Danach sind die Daten noch gesperrt. Bis zum Jahr 1803 gehörten auch die Orte Bermel, Berenbach und Horperath zur Pfarrei. Den Kern des 460 Seiten umfassenden Werks bildet der alphabetische Familienteil. Das Buch gibt es für 20 Euro bei der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Köln.

„Unter dem großen Himmel" von Ute Bales, Roman über den Maler Pitt Kreuzberg aus Schalkenmehren, Rhein-Mosel-Verlag Zell, August 2012 - gebunden

Pitt Kreuzberg, Sohn eines Weinkaufmanns, wächst in gutbürgerlichen und wohlhabenden Verhältnissen in Ahrweiler auf. Die Dominanz des Urgroßvaters, der die Apollinaris-Quelle entdeckt und den Ort weltberühmt gemacht hat, ist ihm zuwider. Er zeigt kein Interesse an den Handelsgeschäften seiner Familie. Schon früh erwacht in ihm die Liebe zur Kunst. Eigensinnig bewirbt er sich an der Düsseldorfer Kunstakademie. Dort arbeitet er mit Hans Thuar und August Macke und schließt sich den Künstlern im Café Ey an. Nach dem Verlust des Familienvermögens und dem Selbstmord des Vaters ist Pitt finanziell auf sich selbst gestellt. Er heiratet und zieht mit seiner Frau Gertrude nach München. Pitt erlebt die ersten Ausstellungen des Blauen Reiters, hört Vorträge von Rudolf Steiner, die ihn ebenso beeinflussen wie die Besuche in der Pinakothek. Weil er sich von Kindheit an von der vulkanischen Landschaft der Eifel und den Maaren angezogen fühlt, beschließt er 1913, nach der Geburt eines Sohnes, mit seiner Familie nach Schalkenmehren zu ziehen. Dort lebt er unter ärmlichen Verhältnissen im Tanzsaal eines Gasthofs, malt und studiert die Natur. Die hart arbeitenden Bauern des Dorfes stehen dem brotlosen Künstler und Anhänger absonderlicher Weltanschauungen misstrauisch gegenüber ... Mehr als eigensinnig folgt Kreuzberg einem Weg, der am Ende kaum fassbar ist. Der Roman zeichnet die Geschichte eines Unbeirrbaren, der uns ein Werk hinterlassen hat, das von größerer Aktualität nicht sein könnte. Von Ute Bales, 1961 in Borler/ Eifel geboren und in Gerolstein/ Eifel aufgewachsen, sind bisher erschienen: Der Boden dunkel, Roman 2006, Kamillenblumen, Roman 2008, Peter Zirbes, Roman 2010, Unter dem großen Himmel, Roman 2012

Traumland Eifel, Hans-Jürgen Sittig, Regi-onalia Verlag, 148 Seiten, 14,95 €, ISBN: 3939722480

Dies ist ein Bildband, der mehr ist als eine Fotosammlung zu den bekannten Reisezielen, dessen Bilder vielmehr die Schönheit der Region in allen ihren Facetten widerspiegeln. Mehr als 180 Fotografien sind in diesem wunderbaren, großformatigen Bildband vereinigt, eingebettet in thematischen Kapiteln: Landschaft, Licht und Weite - Wiesen, Wälder, Wildnis - Landwirtschaft, Mensch und Tier - Städte, Dörfer, Le-bensräume - Burgen, Schlösser, alte Mauern - Kirchen, Klöster, Kapitelle - Wasser, Maare und Vulkane. Die Schönheit wird festgehalten: Bedeutende Sehenswürdigkeiten der Eifel sind in diesem Buch aufgenommen, erscheinen im wahrsten Sinne im neuen Licht, doch die Landschaft selbst, ihre Weite, die Vielfalt und das Farbenspiel der Natur, das Nebeneinander von ursprünglicher Wildnis und ruhigen, stimmungsvollen Details, die Region als Ganzes sind eine einzige Sehenswürdigkeit. Warum die Eifel als Ausflugsziel immer beliebter wird? Blättern Sie durch dieses Buch und Sie haben die Antwort. Noch nie wurde die Schönheit der Eifel so stimmungs-, aber auch sinnvoll festgehalten. Dies ist ein Buch sowohl für alteingesessene Eifeler als auch für Besucher, die eine besonders schöne Erinnerung mitnehmen wollen. Der Bildband ist mit Ausklappseiten ausgestattet: Um die Wirkung einiger Traummotive zur besonderen Entfaltung zu bringen, können an etlichen Stellen des Bildbandes die Seiten ausgeklappt werden, manchmal sogar zweifach! Ein begleitender Text des Autors und Bildlegenden mit Ortsangaben helfen bei der Orientierung.

Die Vulkaneifel, Fotos von Fredy Lange, Joachim Schröder, 96 Seiten, 160 Bil-der (schwarzweiß), ISBN: 978-3-95400-025-8, 19,95 €

Die Vulkaneifel gehört mit ihren urtümlich anmutenden Maaren und Vulkankegeln, ihren pittoresken Felsformationen, markanten Burgen und idyllischen Dörfern zu den reizvollsten Mittelgebirgslandschaften Deutschlands. So sind die Gerolsteiner Dolomiten, die Dauner Maare oder die Manderscheider Burgen weit über die Eifel hinaus bekannt und seit jeher populäre Fotomotive. Der Gerolsteiner Fotograf Fredy Lange (1903-1989) verstand es wie kein Zweiter, die landschaftlichen Schönheiten der Region um Hillesheim, Gerolstein und Daun in Szene zu setzen. Bis heute erfreuen sich seine ebenso stimmungsvollen wie ausdrucksstarken Bilder bei Einheimischen und Touristen großer Beliebtheit. Joachim Schröder, Eifelkenner und Autor zahlreicher Bücher, hat für diesen Bildband rund 180 Fotografien aus dem umfangreichen Nachlass Fredy Langes ausgewählt. Sachkundig kommentiert, lädt er anhand der historischen Aufnahmen zu einem faszinierenden Streifzug durch das Herz der Vulkaneifel ein. Ein Band zum Erinnern und Wiederentdecken.

Auf Tour Eifel, Burggraaff, P., Haffke, J., Kleefeld, K.-D., Kremer, B.P., Springer Spektrum Akademischer Verlag. Heidelberg 2012, 190 S., 100 Farbabbildungen, ISBN: 978-3-82742957-5, Preis: € 19,95

Der Titel spricht für sich: Lesen, Reisen und Entdecken oder Reisen, Entdecken und Lesen! Beides verschafft Zugänge zu einer vielseitigen charakteristischen (Kultur)Landschaft mit vielen Facetten. Um dies zu verdeutlichen, sind zahlreichen Fotos, Karten und Graphiken aufgenommen worden, die zu neuen Erkundungen führen werden. In diesem empfehlenswerten Lesebuch erzählen die Autoren in den Hauptkapiteln Eifel-Mythos, Eifel-Landschaft, Eifel-Siedler, Eifel-Schatz, Eifel-Traum und Eifel-Alptraum diese Geschichte. Die Einzigartigkeit und Charme der Eifel erschließt sich nicht immer beim ersten Hinsehen und erfordert daher auch tiefer gehende Blicke. In weiten Bevölkerungskreisen galt diese Mittelgebirgslandschaft lange als abweisender Landstrich mit kargen Böden, rohem Klima, mangelhafter Infrastruktur und enormer Armut. In manchen Darstellungen war sogar die Rede vom „rheinischen oder preußischen Sibirien".

Und heute? „Das ist das Land, das mich beredt macht, selbst wenn ich stumm bleiben möchte", schwärmt die Eifeldichterin Clara Viebig in ihrem Werk „Kreislauf des Jahres". Diese Landschaft überrascht immer wieder mit ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit. Seen (Maare), enge Tälern mit Hangwäldern, auffallende Vulkankegel und Kuppen sowie ausgedehnte Wälder in Wechsel mit Agrarflächen auf weiten Hochebenen prägen das Bild. Auch die vom Menschen überprägte Landschaft bietet viele Überraschungen mit anmutigen Ortsbildern wie in Kerpen, Monreal, Monschau oder Adenau. Bis in die Gegenwart erlebbar sind preußische Fichtenaufforstungen, Kultivierungen, Notstandsmaßnahmen, der weltweit bekannte Nürburgring als ehemalige Arbeitsbeschaffungsschöpfung oder die modernen Gewerbe- und Industriebetrieben. Hier finden sich Naturdenkmale, mehrere Natur- und Geoparke und der Nationalpark Eifel. Nirgendwo sonst gibt es auf vergleichbar engem Raum mehr Mineralquellen. Ähnliches gilt auch für die zahllosen Kulturdenkmäler wie die zahlreichen vor- und frühgeschichtlichen Hügelgräber, römische Gutshöfe, Klöster und zahlreiche Burgen, von denen manche heute nur noch Ruinen sind. Nur ganz wenige wie Schloss Bürresheim bei Mayen sind nicht zerstört worden. Die Klöster Maria Laach, Himmerod und Steinfeld haben einen hohen Bekanntheitsgrad. Nicht erbaulich, aber dennoch erinnerungswürdig sind die zahlreichen Kriege bis zum Zweiten Weltkrieg, die ihre spezifischen Spuren (Ruinen, Lager, Westwall) zurückgelassen haben und die Einwohner sehr viel Leid und Trauer bereitete.

Die Eifel ist heute noch immer ein wichtiger Lieferant von wichtigen Baustoffen (Steinen und Erden), für deren Gewinnung ganze Berge abgetragen wurden und heute noch immer werden. So erweist sich die Eifel als thematisch überraschend bunter Flickenteppich. Die Autoren erzählen als Geographen von erdgeschichtlichen und historischen Entwicklungen und Ereignisse, beschreiben die Gegenwart und machen sich auch Gedanken über künftige Entwicklungen bezüglich der schrumpfenden Bevölkerung und Dorfentwicklung, die Landwirtschaft, Rohstoffgewinnung usw. Sie greifen Mythen und Ereignisse auf und nennen Fakten. Die Autoren können zwar nicht alles ansprechen, was von Interesse ist, sondern den Lesern anregen, sich selbst ein Bild von „seiner", „ihrer" oder „die" Eifel zu machen.