Agnes hell und rein

Felicitas Schulz, Hillesheim

Der Januar, einst auch Hartmond, Schneemond genannt, ist nach dem altrömischen Gott Janus benannt. Karl der Große gab den Monaten deutsche Namen, die zum Teil heute noch verwendet werden. Den Januar nannte er „wintarmanot" (Wintermond). Die althochdeutschen Monatsnamen konnten sich nicht eindeutig durchsetzen. Durch die Klosterschulen, die Kanzleien und den Humanismus blieben die römischen Monatsnamen vorherrschend. Einige von den alt- und mittelhochdeutschen Monatsbezeichnungen sind uns auch heute noch bekannt, wie der Jänner, den man bereits seit dem 5. Jh. in Bayern und Österreich für Januar gebrauchte. Alle alten Bauernregeln urteilen über den Januar gleich. „Im Januar muss es winterlich und grimmig sein." „Wenn et net wintert, dann summert et net". Über die Dauer des Winters gibt es folgendes: „Wenn der Maulwurf guckt im Januar, dauert der Winter bis Mai sogar", „Die Neujahrsnacht still und klar, deutet auf ein gutes Jahr." Nach dem 6. Januar, dem Dreikönigstag, nimmt das Tageslicht täglich um einen Hirschsprung zu. „Ist bis Dreikönig kein Winter, folgt kein strenger mehr dahinter".

Für den 20. Januar, der dem Fabian und dem Sebastian geweiht sind, galt als alte Bauernregel, dass nach diesem Stichtag kein Holz mehr gefällt werden durfte, weil der Saft in die Bäume schießt. Die früher in der Eifel allerorts tätigen Hütejungen nahmen diesen Tag zum Anlass, um ihr erstes Pfeifchen aus Weidenruten herzustellen. Der 21. Januar, der Namenstag der hl. Agnes, war und ist auch heute noch ein Festtag, der gefeiert wird und wo fast ein jeder nach einer Agnes Ausschau hält, der er gratulieren kann. „Wenn Agnes hell und rein, gibt's viel Obst und Wein."