Sommerwiese

Sommerwiese, Sonne lacht,
Blumen steh'n in voller Pracht;
in den Lüften ist ein Singen,
Wind lässt Glockenblumen klingen.

Das Knabenkraut drückt sich ins Gras,
Malven leuchten rosablass,
mit Dolden weiß der Bärenklau,
Vergissmeinnicht im zarten Blau.

Überall im weiten Rund,
am Waldessaum, im Wiesengrund,
an Acker und an Wegesrand
grüßt uns des Sommers buntes Band.

Im Sonnenglast da ist ein Schwirren,
Flattern, Brummen und ein Sirren.
Leichter noch als Vogelflaum
schweben Falter durch den Raum.

Im Wiesendschungel tief versteckt,
dem flüchtigen Auge unentdeckt
pulsiert ein unvorstellbar' Leben:
jagen, kämpfen, fressen, weben.

Wenn sich die Mittagshitze staut,
die Luft sie schwängert und verblaut,
die Lerche hoch zum Himmel steigt,
ihr Liedchen trällert laut und weit;
dann klingt aus prangem Blumenfeld
wo Farb' an Farbe sich gestellt
und Duft zu Duft in Harmonie
der Sommerwiese Sinfonie.

Hajo Mais, Simmerath


Zeichnung: Kerstin Weihnacht, Kerpen