Erinnerung

Denk ich zurück an Kindertage, hör' ich noch heut das Brecherwerk, das dröhnte vor so vielen Jahren, wie Donnergrollen hoch vom Berg. Hier wurde Stein um Stein gemahlen, gebrochen nur von Menschenhand, unter ständigen Gefahren aus der steilen Felsenwand. Ich seh noch heut, wie jeden Morgen,

die Väter in den Steinbruch geh'n, für Frau und Kinder mußt' man sorgen, wenn auch die Arbeit war nicht schön. Ob Packlag, Grobschlag, feiner Sand und sogar das Autoladen -alles schafften sie per Hand, nur die Autos konnten fahren.

Vielen Menschen gab er Brot, der Steinbruch, oben in der Ley, überall herrscht große Not, als der Krieg endlich vorbei. Dies alles ist Vergangenheit, den Steinbruch füllt ein kleiner See mit Froschgequak zur Sommerzeit. Im Winter deckt ihn Eis und Schnee.

Was bleibt ist die Erinnerung an längst vergang'ne harte Zeiten. Der Brecher und die Väter ruh'n bis in alle Ewigkeiten.

Gisela Umbach, Steineberg