125 Jahre Eifelverein Kelberg

Brigitte Bettscheider, Kelberg-Zermüllen

„Willst du deine Heimat verstehen, musst du mit dem Kelberger Eifelverein gehen". Als am 22. Mai 1888 auf Initiative von Adolf Dronke in Bad Bertrich der Eifelverein „gegen die unsagbare Verarmung der Eifelbevölke-rung" ins Leben gerufen wurde, waren auch Kelberger Bürger mit von der Partie - der Amtsbürgermeister Hirsch, der Gastwirt und Gerber Pauly und der Posthalter Keiffenheim. Noch im gleichen Jahr hoben diese Männer in ihrem Dorf eine Ortsgruppe aus der Taufe. In den ersten Jahren wurde besonders die wirtschaftliche Erschließung Kelbergs durch die Hebung des Fremdenverkehrs mit großem Erfolg betrieben: Um die Jahrhundertwende gab es 13 Gaststätten in dem kleinen Ort! 1905 zählte der Eifelverein 50 Mitglieder. 1906 wurde erstmals eine überörtliche Wanderung unternommen - ins elf Kilometer entfernte Nürburg.

In beiden Weltkriegen lag das Vereinsleben brach, doch beides Mal erholte sich der Eifel-verein. Einen Aufschwung erlebte er Ende der 1920er Jahre, als der Arzt Josef Esten Vorsitzender war, das Afelskreuz neu errichtet wurde und eine Vorstandssitzung des Hauptvereins in Kelberg stattfand. Im Jahr 1950 bildete Amtsbürgermeister Artur Müller die Ortsgruppe neu. Auf ihn folgten als Vorsitzende Hans Baulig (1967), Heinrich Reckert (1971), Hans Müller (1975), Klaus Diederich (1980), Wunibald Maas (1982), Richard Luxen (1987), Jutta Güth (1999), Hanni Kreusch (2002) und Harald Emmerichs (2012).

Als Glanzpunkte in der Geschichte der Ortsgruppe sind in der Chronik verzeichnet, dass Hans Baulig zum 80jährigen Bestehen die Herbst-Tagung des Hauptvereins nach Kelberg holte und Richard Luxen zur 100-Jahr-Feier das Buch „Geschichten rund um Kelberg"

Vorstand der Eifelvereins-Ortsgruppe Kelberg

herausbrachte und den ersten Wanderplan erstellte. In den 1950er Jahren war das 1639 errichtete „Spitze Kreuz" auf Initiative der Ortsgruppe erneuert worden. Es wird häufig bei Wanderungen angesteuert, immer wieder auch bei den seit Jahren beliebten DienstagsWanderungen „Rund um Kelberg". Wie andernorts wirkte sich die veränderte Mobilität der Menschen auch auf den Eifelverein Kelberg aus. Heute werden Wanderungen in der ganzen Eifelregion, im rheinischen Schiefergebirge, im Hohen Venn und im Allgäu angeboten.

Gleichzeitig ziehen immer mehr Menschen den Ferien in der eigenen Heimat eine Reise ins Ausland vor. „Wir brauchen unbedingt neue Mitglieder, um unsere vielfältigen Aufgaben erfüllen zu können", erklärte Harald Emmerichs bei der Übernahme des Vorsitzes im Februar 2012 mit Blick auf Naturschutz, Heimatpflege, Wanderungen, Anlage und Erhalt von Wanderwegen, Herausgabe von Literatur und Karten sowie Jugend- und Familienarbeit. „Wir brauchen neue Mitglieder, damit wir uns auch in Zukunft aktiv, erfolgreich und auf hohem Niveau für Natur und Heimat einsetzen und unsere Angebote möglichst noch erweitern können", sagte er und gab als Parole heraus: „Willst du deine Heimat verstehen, musst du mit dem Kelberger Eifelverein gehen!" Zu den jüngsten Aktivitäten der Ortsgruppe gehört die Wegepatenschaft des 2012 eröffneten HochkelbergPanorama-Pfads. Dort sichern Harald Emmerichs und seine Mitstreiter den Wanderspaß auf einer 40 Kilometer langen Strecke, die am Jungfernweiher bei Ulmen beginnt, quer durch die Verbandsgemeinde Kelberg führt und bei Niederehe an den Eifelsteig stößt. Ebenfalls 125 Jahre Eifelverein feierten in diesem Jahr die Ortsgruppen Gillenfeld, Hillesheim und Daun.