Meine Vulkaneifel hat Zukunft, wenn...

Christopher Scholzen, Daun-Waldkönigen;
Paulina Weber, Uersfeld; Sven-Torben Schwärzel, Daun

Das Leben in der Vulkaneifel bietet zahlreiche Vorteile gegenüber dem Leben in einer Stadt. Die Vulkaneifel steht für eine gesunde Landschaft mit guter Luft. Daher wurde vor einigen Jahren dafür der Name „Gesundland" geschaffen. In der Vulkaneifel sind die sozialen Bindungen noch vergleichsweise stark. Das bedeutet, man kennt sich in den Dörfern und darf, wenn Not am Mann ist, auf Unterstützung durch die Dorfgemeinschaft hoffen. Das bietet gegenüber einer weitgehend anonymen Großstadt viele Vorteile. Auch bei ganz alltäglichen Dingen, zum Beispiel, wenn man bei der Verbandsgemeinde oder in der Kreisverwaltung etwas zu erledigen hat, ist es ein Vorteil, wenn man den Sachbearbeiter kennt, was in großen Städten nur selten der Fall ist. Noch ist der öffentliche Personennahverkehr ausreichend. Von Waldkönigen fahren nahezu stündliche Busse nach Daun und häufig auch nach Gerolstein. Mehrmals am Tag fährt ein Bus nach Koblenz und Trier und vom Bahnhof Gerolstein aus kann man schnell nach Trier oder zum Beispiel nach Köln mit dem Zug fahren.

Das Leben in der Vulkaneifel hat aber auch Nachteile. So ist das Kulturangebot hier geringer als in einer großen Stadt. Es gibt hier keine großen Kunstmuseen, Theater oder Opernhäuser. Es stellt sich aber die Frage, ob diese Angebote in den großen Städten auch wirklich von vielen Bürgern angenommen werden. Problematisch ist aber, dass in der Vulkaneifel jungen Menschen kaum Möglichkeiten zu einer hochwertigen Ausbildung geboten werden.

Die nächsten Universitäten sind in Trier, Koblenz und in Remagen. Darüber hinaus bietet die Vulkaneifel zwar viele Arbeitsplätze, daher gibt es bei uns kaum Arbeitslosigkeit, aber darunter sind nicht viele Arbeitsplätze, die eine Hochschulausbildung erfordern. In vielen kleineren Dörfern wurden in den letzten Jahren Schulen geschlossen und es gibt in den Orten mit weniger als 500 Einwohnern kaum noch einen Laden, in dem man schnell mal etwas einkaufen kann. Dann muss man immer in die Kreisstadt fahren.

In den letzten Jahren hat man sich bei uns sehr viele Gedanken gemacht, wie die Zukunft in der Vulkaneifel besser gestaltet werden könnte. Es gibt da ein Projekt, das sich „WEGE" nennt. Darin geht es darum, Maßnahmen zu ergreifen, um das Problem der Bevölkerungsabnahme in unserem Kreis zu verringern. In diesem Projekt hat man auch darüber nachgedacht, wie gerade für junge Menschen die Vulkaneifel attraktiver gestaltet werden kann. Ein wichtiger Punkt war dabei, nach Wegen zu suchen, wie die jungen Menschen nach ihrer Ausbildung wieder zurück in die Vulkaneifel kommen.

Damit das gelingen kann, muss aber noch vieles geleistet werden. Schnelle Internetverbindungen auch in den kleinsten Orten sind eine Voraussetzung dafür, dass die jungen Leute zurückkommen. Die bereits genannten attraktiven Arbeitsplätze sind noch wichtiger für die Wahl des Wohnortes. Eine noch bessere Infrastruktur würde vielleicht auch etwas für unseren Landkreis bringen. Der Ausbau der A1 würde dazu führen, dass Leute, die zum Beispiel in Köln arbeiten, in unserem Landkreis wohnen könnten. Mit der ausgebauten A 1 wäre Köln innerhalb von rund 30 Minuten zu erreichen. Das wichtigste scheint mir aber zu sein, dass der Landkreis Vulkaneifel mehr Geld bekommt, um eigene Projekte voranzutreiben, mit denen die Attraktivität des Kreises gesteigert wird. Von der Landesregierung werden wir ein wenig im Stich gelassen, glauben wir.