Dankbarkeit

Ein jeder von uns hat wohl seine Not
mit Zukunftssorgen, Gesundheit und Brot.
Doch kürzlich las ich den klugen Spruch:
„Zur Dankbarkeit gibt es stets Gründe genug."

Danke,
für das Wasser, dies himmlische Geschenk,
durch nichts zu ersetzen, sei dessen gedenk.
für das Feuer, soweit man's beherrschen kann,
drum beschütz uns heiliger Florian.
für die Natur, in jeder Jahreszeit schön,
den Wechsel des Lebens, das Blühn und Vergehn.
für die Liebe, diese Himmelsmacht,
die alles Unmögliche möglich macht.
für das Gewissen, dass es niemals schweigt,
und uns die richtigen Wege zeigt.
für Bilder und Bücher, für die Musik,
uns Menschen geschenkt zu Erholung und Glück.
für die Forschung in Technik und Medizin,
wo kämen wir ohne dies alles hin.
für die Medien, die kaum beherrschbare Macht,
werdet nicht ihre Sklaven, habet acht.
für das Lachen, das glücklich macht und befreit,
und auch für das Weinen, zu seiner Zeit.
für jeden Einkauf, den ich machen kann,
ich fühl' mich dann stets wie ein reicher Mann.
für Hören, Sehen, Schmecken und Geh'n,
mein menschlich Antlitz, einmalig und schön.
für Süßigkeiten, die ich so gern mag
und reichlich zu essen an jedem Tag.
für Fähigkeiten, Talente, wer hat sie nicht,
sie auszubauen, das ist eine Pflicht.
für so vieles, was ich noch nicht genannt,
meine Muttersprache, mein Vaterland.
für Träumen und Hoffen, das Flügel verleiht,
die Menschenwürde und Herzlichkeit.

So langsam ficht mich die Ahnung an,
dass ich so nicht zum Ende kommen kann.
Immer wieder tut sich Neues auf
in meinem Leben und im Weltenlauf.
So sag ich nur, wie einst ein kluger Mann:
„Ich dank dir, Gott, dass ich danken kann."

Thekla Heinzen, Feusdorf