„Birresboa Luhkleppel"

Johannes Burggraf, Birresborn

„Birresborn im Wandel der Zeit" - so lautete das Motto des historischen Dorffestes vom 24. Mai 2009. Der ganze Ort war an diesem Tag auf den Beinen, um mit über 70 Ständen rund um das Handwerk einen gemeinsamen Erfolg zu feiern.

Aus dem Erlös aller am Fest Beteiligten entstand die Bronzeskulptur „Birresboa Luhkleppel", die an dieses Fest sowie an das traditionelle „Lohe schälen" erinnern soll. Diese wurde nun Ende 2012 in der Ortsmitte Birresborn aufgestellt.

Bis in die 1940-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren auch in Birresborn die Eichenlohwälder, die einst bis zu 90 % des Birresborner Waldbestandes ausmachten, für die Ledererzeugung in den Gerbereien von großer Bedeutung. Der Gewinn aus der Lohe kam den Waldbesitzern zugute, das Stangenholz blieb den Arbeitern und wurde hauptsächlich zum Heizen verwendet.

Durch diese Eichenknüppel erhielten die Birresborner ihren Spitznamen „Luhkleppel". Auch der uralte Flurname „Auf der Louh" erinnert seither an die Tradition des Loheschälens im Dorf.

Ab ca. 1920 wurde die Gerbsäure, die besonders in den jungen Eichentrieben vorhanden ist, durch die chemische fabrikmäßige Lederbearbeitung ersetzt. Dadurch wurde die Arbeit der Lohschäler und der Gerbereien in unserer Heimat überflüssig.