Für Andrea - „Kommunikation" kann schwierig sein!

Ingrid Bohr, Darscheid

Meine Tochter, Andrea, (sie wird in diesem Jahr 30) war im zweiten Schuljahr in der Grundschule Mehren. Stolz kam sie eines Mittags im Dezember - kurz vor Weihnachten - nach Hause und erzählte mir, „Mama, ich darf den „Kasper" spielen, sagt Frau Bongartz (ihre Lieblingslehrerin), hast Du Kleider für mich"?? Ich - zunächst sehr erstaunt und ein bisschen ungehalten - sage, so ein Quatsch, was spielt man um diese Zeit „Kasperletheater"??!! Klettere aber auf den Speicher und suche für meine kleine Tochter lustige Kleider - ein schönes Clownkostüm mit passendem Zubehör. Stolz geht Andrea mit den Kleidern am nächsten Tag in die Schule und zeigt diese ihrer Lieblingslehrerin!!

Mittags kommt sie enttäuscht nach Hause, hat die liebevoll herausgesuchten Kleider wieder dabei und sagt: „Mama, Frau Bongartz sagt, das „passt" nicht dazu!" - Dazu!? Ich reagiere zuerst etwas ärgerlich, habe ich mir doch so viel Mühe gemacht, bis es mir plötzlich wie „Schuppen von den Augen" fällt. Meine kleine Andrea sollte nicht Kasper(le) - sondern Kaspar - einen der „Drei heiligen Könige"- spielen!!

Meine Güte, war mir das Ganze peinlich! Meine kleine Tochter mit einem Clownkostüm loszuschicken!!! Ich hätte so ein tolles passendes Kostüm für Kaspar gehabt! - Soll ich die Lehrerin anrufen? Alles erklären? Nach dem ersten Schreck (der paar Stunden anhält) entscheide ich - Nein. Ich lasse alles so laufen!

Ich muss mein Missgeschick aber jemanden erzählen, rufe meine Schwägerin an, die kann sich vor Lachen kaum halten. Von da an ist dieses Missverständnis nun schon über 20 Jahre unsere - alljährliche -„Weihnachtsgeschichte", über die ich inzwischen auch lachen kann.