4. September - Der Heilige Arnulf

Werner Schönhofen, Leutesdorf

Der in Metz verehrte Heilige zählt zu den bedeutendsten Männern des fränkischen Reiches im 7. Jahrhundert. Er wurde 582 in Lay bei Nancy geboren. Der kluge Knabe kam an den Hof des austrasischen Königs Chil-debert II. (575-596) und wurde dort durch den einflussreichen Majordomus Gundulf in die Staatsgeschäfte eingeführt. Er wurde schließlich mit wichtigen Verwaltungsämtern betraut. Schließlich ernannte ihn der König zu seinem Hausmeier (Majordomus) und Arnulf leitete mit Pippin von Landen die Staatsgeschäfte und war ein wichtiger Ratgeber des Königs. Arnulfs Sinn stand jedoch nach Höherem. Als 614 der Bischofsstuhl von Metz vakant wurde, verlangte das Volk Arnulf als seinen Bischof. Damit der verheiratete Arnulf die Bischofsweihe empfangen konnte, ging seine Gemahlin, mit der er zwei Söhne hatte, in ein Kloster in Trier. Als königlicher Berater sorgte er dafür, dass 613 Chlotar II. von Neu-strien die Alleinherrschaft über die Franken erhielt. Arnulf war mildtätig gegenüber den Armen. Die Legende berichtet: Seinen letzten Besitz, eine silberne Schüssel, verkaufte er für sie. Der König, der davon hörte, erwarb die Schüssel, ließ sie mit Goldstücken füllen und sandte sie Arnulf. Er begnügte sich selbst mit der geringsten Speise und Kleidung. 627 zog er sich in die Einsamkeit der Vogesen zurück, wo er mit Gleichgesinnten in der Nähe des Klosters Remiremont eine Einsiedelei und ein Hospital für Aussätzige errichtete. Arnulf starb hier am 16. August 641 nach über 14jähriger segensreicher Tätigkeit. Arnulf gilt über seinen Sohn Ansegisel, den Enkel Karl Martell und dessen Enkel Karl den Großen als Begründer des karolingischen Königsgeschlechtes. Arnulf fand seine letzte Ruhestätte in der Apostelkirche von Metz. In der Französischen Revolution gingen die Gebeine Arnulfs weitgehend verloren. Nur ein Kopfreliquiar und ein Ring befinden sich noch heute im Dom zu Metz. In der Diözese Trier sind die Pfarrkirchen in Nickenich und Walsdorf ihm geweiht. Letztere stand ursprünglich auf einer Anhöhe, dem Arnulfusberg, wo noch ein Kapellchen an den Heiligen erinnert. Der Legende nach soll er hier zeitweise als Einsiedler gelebt haben.