Freund

Vertrauen empfangen, es wieder zu geben,
vorurteilslos offen in Allem.
Den anderen nehmen, wie er nun mal ist;
ganz ehrlich und nicht aus Gefallen.

Die Ecken und Kanten des anderen stets
als sein Ich immer zu akzeptieren.
Mit Anstand das Spiel unsres Leben zu spielen,
wo man weiß, man kann auch verlieren.

Gedanken des andern zu kennen,
bevor er selbige selbst offen kund tut.
Ihn ausreden lassen, zu schweigen, um dann
zu merken, dass Zuhören gut tut.

Dir selber und dem, den Du meinst, den Du magst,
ohne jedwede Worte zu sagen:
„Verlass Dich auf mich, auf mich ganz und gar,
dann hast Du niemals Grund zum Klagen."

Zu wissen, da ist wer, ein Bruder im Geiste,
der tickt genauso wie Du tickst.
Es ist wie ein Sechser im Lotto, obwohl man
ja nie einen Schein dafür abgibt.

Ein Freund ist so selten wie wirkliches Glück,
das wird das Leben Dich lehren.
Hast Du einen Menschen, der tatsächlich so ist,
dann halte ihn stets Dir in Ehren.

Helmut Schäfer, Strohn