Gisela Bender, Deudesfeld
Während meine Aufmerksamkeit auf die Geräusche der Melkmaschine gerichtet ist, spüre ich, mehr als ich es sehe, eine Bewegung in der Höhe. Ich weiß es sofort, und augenblicklich höre ich sie: Die Schwalben sind wieder da! Zwei sind es fürs erste. Eine etwas zierlicher, die andere etwas größer, aber beide sind sie gleichermaßen geschwätzig. Ihre Kommunikation ist fließend. Freut es uns Menschen, dass sie wieder da sind, so ist es aber auch offensichtlich, dass sie selbst ebenso froh sind, wieder hier zu sein. Beschwingt und mit einer vollendeten Flugsicherheit fliegen sie hin und her, begutachten ihre Nester und das ganze Umfeld.
Staunend beobachte ich, mit welcher Entschlossenheit sie in diesem Jahr hier beginnen. Sie sind wohlgenährt und in einer guten Verfassung. Ganz anders als sie im vergangenen Jahr hier ankamen - abgekämpft und mit wenig Lebenslust.
Wir hatten Zweifel, ob sie überhaupt zum Brüten kommen würden. Auf den letzten Drücker brachten sie ihre Jungen dann doch so weit, dass sie die Reise wagen konnten. Weil sie im letzten Jahr so temperamentlos waren, machten wir uns wochenlang Sorgen, ob diese lahmen Vögel es noch mal bis zu uns zurück schaffen würden.
Zeichnung: Kerstin Weinacht, Kerpen
Nun sind sie da, und mit welchem Elan sie sich heute Morgen vorgestellt haben, lässt darauf schließen, dass wir uns auf einen schönen gemeinsamen Sommer freuen können.