Herbst in der Eifel

Nebel hängt schon in den Zweigen,
bunt geschmückt stehn Wald und Flur
und die Morgensonne steiget,
andachtsstill ist die Natur.

Blassviolett im feuchten Grase
flimmert schon die Herbstzeitlose,
für die letzten Sonnenstrahlen
Vögel ihren Schöpfer loben.

Kaum bewegt ein kühler Hauch
die schon bunt gefärbten Zweige,
trän'geschmückt der Holderstrauch,
auf der dunklen Eifelheide.

Längst verblüht die letzte Pracht,
und die Sommerfarben schweigen,
Leben legt sich hin zur Nacht,
Leben legt sich hin zum Sterben.

Vogelstumm sind längst die Wälder,
übers Feld jagt nun der Wind,
lässt die letzten Gräser tanzen,
altes Jahr - es streift dahin.

Wo sonst grüne Heide glänzte,
ist nun Herbstgrau eingekehrt,
leergefegt die weiten Felder
und ein frischer Ostwind weht.

Alte Bäume hört man flüstern,
verhüllt im weißen Feengewand,
gläsern starren sie und wispern
übers weite Eifelland.

Alfons Bohl, Reudelsterz

Foto: Joachim Schröder, Pronsfeld