Kommunikation technisch

Werner Schönhofen, Leutesdorf

Kommunikation - gestern, heute, morgen, so lautet das Schwerpunktthema für das Jahrbuch 2015. Kommunikation auf technischem Wege erfolgte und erfolgt in veränderter Form auch heute noch mittels Telefon. Während meiner Postdienstzeit lernte ich dieses Mittel erstmals mit siebzehn Jahren! während meiner Ausbildungszeit in Daun kennen. Als mich der Ausbildungsbeamte Schmitz in der Abrechnungsstelle mit den Poststellen in den Dörfern aufforderte: „Ruf mal die Poststelle in... an", stand ich wohl wie der bewusste Ochs am Berg da. Andere Leute hatten vielleicht ein Telefon, wir zu Hause aber doch nicht. Schnell lernte ich mit diesem Gerät am Schalter umzugehen. Leute, die telefonieren wollten, kamen mangels eines eigenen Telefons an dem Postschalter. Mit einer Null war das „Fräulein vom Amt" in Gerolstein zu erreichen, dem man seinen Wunsch - eine bestimmte Nummer in einem Ortsnetz ohne Vorwahl - angeben konnte mit der Aufforderung „mit Gebühren". Nach Vermittlung des Gesprächs wurde der Teilnehmer in die Telefonzelle geschickt. Die Gebühren erhielt ich dann angesagt vom Fernamt Gerolstein, sie wurden kassiert und in eine Liste eingetragen - Pfennigsbeträge!

Natürlich hatte auch nicht jeder Empfänger ein Telefon, dann war ein Telegramm zu verschicken. Billiger als ein normales Telegramm war das Brieftelegramm, das telegrafisch übermittelt, aber mit normaler Post zugestellt wurde. Auch Geld konnte man telegrafisch überweisen. Bei Telegrammen war ebenfalls wieder das „Fräulein vom Amt" die Ansprechpartnerin für den Schalterbeamten. Nach der Einführung des Selbstwähldienstes standen in den Orten Telefonzellen. Von Zeit zu Zeit wurden die Geldkassetten ausgetauscht. Dann war der Inhalt zu zählen und jeweils 5-DM-Rollen mit 10-Pfennigmünzen anzufertigen.

Hinter die Technik durfte ich im Januar 1958 schauen. Nach der Ausbildungszeit in Daun ging es zum einmonatigen Fernmeldelehrgang nach Trier. Neben viel Theorie wurde im Fernamt in der Fleischstraße, wo sich auch die Oberpostdirektion befand, auch Praxis vermittelt. Hier standen Ungetüme ratternder Fernschreiber. Diese ganze Technik ist verschwunden bzw. hat sich total verändert. An die modernen Kommunikationsmittel war vor 50 Jahren nicht zu denken! Wo mag es noch hinführen?