Lange in der Heimat unterwegs

Bernd Schlimpen, Schalkenmehren

Im Jahre 2011 kam seltsame und „antike" Post in Schalkenmehren an. Eine Namenstagskarte erreichte nach 30 Jahren ihr „Ziel". Dabei war der Adressat Paul Gilen bereits seit 15 Jahren verstorben. Die Karte hatte den „langen Weg" von Masburg bei Kaisersesch nach Schalkenmehren zurückgelegt. Damals hielt Irmgard Zibis aus Schalkenmehren die unerwartete Post für ihren Schwager in der Hand, und ihr Erstaunen war groß. Die bunte Blumenkarte zum Namenstag ihres Verwandten Paul Gilen, die der Briefträger überbrachte, war am 29.6.81 in Masburg abgestempelt und vorschriftsmäßig mit einer 50-Pfennig-Briefmarke frankiert. Ebenso genau war sie an „Herrn Rektor P. Gilen, 5569 Schalkenmehren, Auf Koop 3" adressiert. Zwar war die Anschrift mit einem Aufkleber teilweise überdeckt, der darauf hinwies, dass die Anschrift „unkorrekt" sei. Unverständlich und gleichzeitig amüsant, warum die schriftlichen Glückwünsche für den bereits seit 15 Jahren verstorbenen Rektor erst nach 30 Jahren im „Drei-Maare-Dorf" ankamen. Die Absenderin war die Schwester des damaligen Namenstagskindes, Rosa Gilen aus Masburg im heutigen Kreis Cochem-Zell, die ebenfalls seit vier Jahren nicht mehr lebte. „Welchen Weg hat diese verspätete Post genommen, und woher kommt sie jetzt? Hat man bei der Post überfällige Schriftstücke aufgeräumt?", fragte sich Irmgard Zibis, als sie die Zeilen las. Sie ging nun mit der alten Glückwunschkarte zur Poststelle und fragte nach: „Wie kann eine solche Panne passieren, denn es hätte ja auch eine wichtigere Mitteilung sein können. Und welche Wanderung hat das vor drei Jahrzehnten abgeschickte 'Altertümchen hinter sich?" Doch manche Wege sind unergründlich und bleiben für immer ein Geheimnis.

Die Glückwunschkarte von 1981 mit der richtigen Adresse. Foto: Bernd Schlimpen

Die Namenstagskarte mit dem Überkleber der Post. Foto: Bernd Schlimpen