Die jungen Riesen

Irmgard Frein-Oyen, Daun

Wo im Kreis Vulkaneifel leben sie noch die Zeitgenossen von Ludwig van Beethoven, Friedrich Schiller oder Wilhelm von Humboldt. Viele hundert Jahre alt, sehen wir sie täglich. Unverrückbar stehen sie mitten im Dorf, an einer alten Straße, an einem Bildstock oder neben der Kirche die alten Eichen und Linden, Ahorne, Buchen und Kastanien und viele Arten mehr. Beeindruckend in ihrer Erscheinung können wir uns vorstellen, dass unter diesen Zeugnissen vergangener Zeiten viele Menschengenerationen gefeiert und getanzt haben, zu Gericht saßen, Abschied genommen haben, oder einfach nur den Schatten suchten. Wir können uns vorstellen, dass unsere Vorfahren einen kleinen Baum gepflanzt, ihn gehegt und gepflegt, sein Wachsen beobachtet haben und doch nicht erleben konnten wie er zu dem prächtigen Baum heranwächst, den wir heute sehen. Wer einen Baum pflanzt denkt und handelt in die Zukunft. Die jungen Riesen sind Nachfahren dieser prächtigen Bäume. Klein und zierlich wurden sie als Sämlinge in der forstlichen Versuchsanstalt in Trippstadt herangezogen und dann in der Baumschule van Pütten, die im Jahre 2014 auf eine 25jährige Firmengeschichte zurückblicken konnte, gehegt und gepflegt. Nun sind sie kräftig genug die Baumschule zu verlassen (www.baumschule-eifel.de). Viele von ihnen haben schon den Weg zurück in die Dörfer gefunden und wurden dort von Kindern und Jugendlichen gepflanzt und weiter gepflegt. Sie sollen ein Zeugnis dafür werden, dass wir uns um eine gute Zukunft sorgen und daran glauben, dass die jungen Riesen einmal prächtige Bäume werden.

Foto: Baumschule van Pütten, Oberehe-Stroheich

Wir sind nicht auf der Erde um ein Museum zu hüten, sondern um einen Garten zu pflegen, der von blühendem Leben strotzt und für eine schöne Zukunft bestimmt ist.

Papst Johannes XXIII.

Die Kindergarten-Kinder von Uxheim pflanzen „junge Riesen" im Ort • Fotos: Baumschule van Pütten, Oberehe-Stroheich