Was kann die Bäuerin tun, damit sie und ihre Familie gesund bleiben?

Thekla Kandels, Niederstadtfeld

Jede Bäuerin und Mutter strebt nach einem: dass sie mit ihrer Familie lange gesund bleibt. Bei den Kindern muss die Bäuerin schon deshalb ganz früh anfangen. Wenn man die Kinder schon zu früh an schwere Arbeit stellt, das wirkt sich negativ auf die Nerven und das Wachstum aus. Durch vitaminreiches Essen und genügend Schlaf aber können sie gesund bleiben. Die Bäuerin muss auch selbst für ihre Gesundheit sorgen, denn, wo eine Mutter im Haus krank ist, ist die halbe Familie krank. Deshalb muss die Mutter ganz besonders für ihre Gesundheit sorgen. Im Sommer muss sie oft viele Männerarbeiten verrichten und immer melken, was auch zu den schwersten Arbeiten der Frau gehört. Die meisten Bäuerinnen haben dadurch heute so oft Sehnenentzündungen und des Nachts das Einschlafen der Hände. Deshalb soll sie darauf achten, dass immer ein Mann in der Familie ist, mit dem sie die Arbeit teilen kann. Durch abwechslungsreiches Essen wird ihre Gesundheit auch gefördert. Auch wenn sie einmal auf dem Feld durch ein Gewitter überrascht wurde, soll es ihr nicht zu lästig sein, trockene Kleider anzuziehen. Dadurch kann sie Gicht und Rheuma fern halten. Auch muss sie auf die Gesundheit des Mannes achten. Der Betrieb soll darum so groß sein, dass die Familie sich davon ernähren kann. Wie es ja oft der Fall ist, muss der Bauer tagsüber bei einer Firma Geld verdienen und nach Feierabend die Feldarbeit machen. Vom 2.11.1958 bis Ende März 1959 besuchte ich mit 26 Mädchen die Landwirtschafts- und Haushaltsschule in Daun. Wir mussten über die Familie - jeder hatte damals ja immer noch Landwirtschaft zu Hause - schreiben. Für diesen Aufsatz bekam ich die Note „gut" von meiner Lehrerin, Frau Reh. Frau Reh lebt seit einigen Jahren im Seniorenhaus in Ulmen.

Schülerinnen mit Lehrerin Reh des Wintersemesters 1958/59; Aufnahme vom Januar 1959