Heimatliteratur

Dorothea Geßner-Blum, Dockweiler

Wie in den vergangenen Jahren wird wieder neue Heimatliteratur vorgestellt. Es wird gebeten, alle Neudrucke von Orts-Chroniken oder Festschriften zu Pfarr- und Vereinsjubiläen der Jahrbuchredaktion (Kreisverwaltung, Mainzer Straße 25, 54550 Daun) zuzuleiten.

Die Flurnamen von Mürlenbach, Ernst Becker

Das Buch enthält weit mehr als „nur" die Flurnamen und Flurkarten. Es bietet bisher unveröffentlichte Einblicke in die Geschichte des Ortes: Das Weistum, die Lehengüter, Schlossgüter, Rittersitze, Frondienste, die Molkerei und vieles mehr - alles längst vergessene Mürlenbacher Historie - wird darin lebendig vorgestellt. Die Namen der Fluren (Gewanne) waren für unsere Vorfahren ein selbstverständlicher Teil der Umgangssprache. Sie sind ein Kulturgut, das es zu bewahren gilt. In dem Buch sind sie dokumentiert: aktuelle und historische Flurnamen, die teilweise schon vergessen und untergegangen waren. Aus Jahrhunderte alten Dokumenten sind sie wieder hervorgeholt worden. Einige überlebten dank mündlicher Überlieferung. Mehr als 250 Flurnamen umfasst das Register. Es ist aber keine bloße Auflistung, sondern die Fluren sind lebendig dargestellt, mit ihren Besonderheiten. Sie werden mit ihren kleinen und großen Geschichten belebt vorgestellt und, so weit möglich, die Herkunft ihres Namens gedeutet. Das Buch enthält über 30 historische Flurkarten von 1866-1867. Viele Farbfotos zeigen die heutige Landschaft um Mürlenbach. Historische Ansichtskarten (ab dem Jahr 1915) dokumentieren die Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte. Doch was wäre eine Dokumentation der Flurnamen ohne Blick auf die mit ihnen zusammenhängenden Sachgebiete, die das Leben unserer Vorfahren bestimmten. In Archiven und Bibliotheken gibt es eine ungeahnte Fülle historischer Urkunden zu entdecken. Sie machen das Dorfleben vergangener Zeiten anschaulich, beispielsweise die althergebrachten Besitzverhältnisse um die Schlossgüter, die Lehengüter, die zwei Ritterlehen (Mürlenbacher Rittersitze), die Bauernlehen, die Stockgüter und vieles mehr. Das Buch beschreibt das Zehntwesen, mit unglaublichen aber wahren Geschichten, die sich bei der Erhebung des Zehnten ereigneten. Und die verschiedenen Frondienste und Abgaben, zu denen die Leute gegenüber ihren Herren, der Burg, dem Vogt und dem Schultheißen verpflichtet waren. Viele Generationen alte Sagen und Legenden überliefern mysteriöse Ereignisse und fantastische Geschichten von gekrönten Schlangen, von Geistern und Spukgestalten, die in den Mürlenbacher Fluren ihr Unwesen trieben und die Leute erschreckten. Das ansehnliche Buch im Format DIN-A 4 hat 220 Seiten auf Fotodruckpapier, festen Hardcover-Umschlag mit Farbgestaltung sowie zusätzliche Fadenheftung. Preis 39 Euro zu beziehen über Ernst Becker, 54570 Mürlenbach. Im Zuge des Weggangs der drei letzten Schwestern aus dem Don-Bosco-Haus Mürlenbach kam die Nachfrage nach der bereits vergriffenen Chronik von Ernst Becker auf. Inzwischen gibt es eine zweite Auflage, die auch die Ergänzungsseiten bis zur Verabschiedung der Ordensschwestern Mitte Oktober 2014 enthält. Die Zweitauflage sowie die gesonderten Ergänzungsseiten für Besitzer der ersten Auflage der Chronik sind für 19 Euro bzw. 5,90 Euro beim Verfasser erhältlich.

Daun in der Vorkriegszeit, Daun seine Opfer und seine Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg und Gefallene Soldaten aus Daun, Boverath und Gemünden im Zweiten Weltkrieg, Teil 1 bis 3, von Alois Mayer,

Daun-Pützborn zu beziehen über Alois Mayer, 54550 Daun, Igelweg 6. Daun. Vor mehr als 20 Jahren habe er begonnen, die Zeit der Bombenangriffe auf Daun zu recherchieren, erklärt Alois Mayer (73). „Mir war klar, dass die Möglichkeit, mit Zeitzeugen und Familienangehörigen zu sprechen, begrenzt ist", sagt er. Aus all den Begegnungen und Gesprächen mit Menschen, die die Tod, Zerstörung und Leid bringende Zeit miterlebt oder Angehörige, Nachbarn und Freunde verloren haben - ob sie nun in Daun leben, sonst wo in Deutschland oder in Belgien und Luxemburg -, sowie aus der Beschäftigung mit Fachliteratur und Totenzetteln, durch die Lektüre von Feldpostbriefen und das Sammeln von rund 1000 Fotos hat Alois Mayer eine Dokumentation erstellt, die nun in den Vortrag anlässlich des Jahrestags mündet. Dabei gibt es drei Schwerpunkte: das Leben in der Kreisstadt während der Nazizeit und der Vorkriegsjahre (1933 bis 1939); die Ereignisse und Todesopfer der insgesamt 23 Bombenangriffe auf Daun im Zeitraum vom 19. Juli 1944 bis zum 3. März 1945; die im Krieg getöteten Soldaten aus Daun, Boverath und Gemünden. Alois Mayer zeigt die Wirren und Schrecknisse der Nazizeit und des Zweiten Weltkriegs mit ihren Auswirkungen auf Daun auf und gibt den Getöteten durch das Zeigen der Fotos und Nennen der Lebensdaten „ein Gesicht". Das Geschehen und die Toten dürften nicht vergessen werden, die Erinnerung an sie nicht verloren gehen, mahnt der pensionierte Sonderschulleiter und passionierte Regionalhistoriker. Damit verbunden sei der Appell, dankbar für die bisher längste Friedensperiode in der deutschen Geschichte zu sein und daran mitzuwirken, dass der Frieden bewahrt wird. Quelle: Trierischer Volksfreund (Brigitte Bettscheider)

Ortschronik Gelenberg, Peter Bauer/Erich Mertes, Hrsg. Ortsgemeinde Gelenberg

ISBN: 978-3-89801-341-3, 320 Seiten „Es ist erfreulich, dass sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger in unseren Eifeldörfern für ihre Herkunft interessieren. Das Studium dieser Geschichte ist immer wieder eine spannende Zeitreise zu den Wurzeln unserer Herkunft. Aufgrund der guten Zusammenarbeit aller Heimatfreunde konnte die Ortschronik Gelenberg nun nach zwei Jahren fertig gestellt werden" (Auszug aus dem Vorwort).

Eifeljahrbuch 2015:Das Heimatjahrbuch des Eifelvereins

gebundene Ausgabe - 30. Oktober 2014, Hrsg. Eifelverein e.V., 978-3944620015, 14,50 Euro Zum 91. Mal nimmt der Eifelverein seine Leser mit auf eine literarische Reise kreuz und quer durch die Eifel. Auf 208 Seiten über Natur, Kultur, und Geschichte beschreiben 24 Autoren die Schönheit der Landschaft im Städteviereck zwischen Trier, Koblenz, Köln und Aachen. So werden behandelt: Burg Stolberg, Juden in Eschweiler, Vorabend des Ersten Weltkrieges, Maler Paul Siebertz aus Monschau, Pflanzen der Eifel, Erlöserkirche Gerolstein, Vulkanpark im LK Mayen-Koblenz, 1.300 Jahre Bitburg.

„Großes Ey"die Lebensgeschichte der Johanna Ey Neuer Roman von Ute Bales, Freiburg

Rhein-Mosel-Verlag Zell, 2014, Hardcover mit Schutzumschlag, 432 Seiten, ISBN: 978-389801-072-6, 22,80 Euro Zum 150. Geburtstag der Düsseldorfer Galeristin Johanna Ey ist ein Roman der Gerolsteiner Autorin Ute Bales erschienen, der das Leben und Wirken der legendären Kunstförderin erzählt. Der Roman beginnt im Jahr 1907. Johanna Ey eröffnet eine Kaffeestube in der Nähe der Düsseldorfer Kunstakademie. Weil bei ihr Kaffee und Brötchen billig sind, wird der Laden bald zum Treffpunkt der Akademiestudenten. Johanna, selbst ein entbehrungsreiches Leben gewöhnt, fühlt sich den mittellosen Künstlern verbunden. Wer kein Geld hat, darf anschreiben lassen, gelegentlich auch mit Bildern bezahlen. Hinter der Brötchentheke beginnt eine Kunstsammlung zu wachsen. Während des Ersten Weltkriegs fängt Johanna einen Bilderhandel an. Als ihr die vom Krieg traumatisierten Künstler Bilder mit grellen Farben, schrägen Perspektiven und grotesken Formen vorlegen, hat sie den Mut, diese völlig anders gearteten Werke auszustellen. Die Kunsträume werden zum Kampfort hitziger Wortgefechte, zum Forum gegen den etablierten Kunstbetrieb. Mehrfach steht Johanna deshalb am Rand der Existenz. In den 30er Jahren wird die Lage nicht besser. Ohnmächtig muss sie zusehen, wie die Nazis ihre Bilder als entartet diffamieren, die Künstler verfolgen, demütigen und ermorden. Ute Bales zeichnet Johanna Ey als Frau mit Leidenschaft, gesundem Instinkt und einer resoluten Art, der, wie Böll 1960 schrieb, ein Schicksal auferlegt war, dass im härtesten und eigentlichen Sinne ein modernes war: alleinstehend, alleinerziehend verantwortlich für vier Kinder, geschieden - all das in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts. Schon zu Beginn des Romans, als einfache Bäckerin, ist Johanna eine auffallende Figur. Später, als Förderin und Kämpferin für die junge Kunst, findet sie ihre eigentliche Lebensrolle. Emanzipiert und Zigaretten rauchend tritt sie dominant und energisch auf, zugleich auch fürsorglich, sieht genau hin bei dem, was um sie vorgeht, setzt sich unbeirrt für ihre Künstler ein, findet über sie den Zugang zur Kunst, wird zur Freundin, Vertrauten und Händlerin und rückt mit nie dagewesen Bildern ins Zentrum der rheinischen Künstler-Avantgarde. Neben der Protagonistin sind es vor allem auch die verschiedenen Künstlerleben, die Schicksale der einzelner Figuren, die - akribisch recherchiert - den Roman gehaltvoll machen und die Bales bis zur letzten Konsequenz erzählt. „Großes Ey" beschreibt ein Stück Geschichte aus Sicht der Künstler, der Verfolgten, aus der Sicht deren, die man, so der Maler Otto Pankok, „geknebelt, versklavt und zermürbt hat, die man zur Verzweiflung getrieben und denen man jeden Funken aus dem Schädel geknallt hat ..."

Magie der Vulkaneifel: Unterwegs zu Maaren, Kratern und Geysiren Gabriele Nohn-Steinicke, Bernd Steinicke, Bruno P. Kremer

Theiss Verlag/WBG, 144 Seiten, mit 100 farbigen Abbildungen, gebunden, Ladenpreis: 29,95 Euro, ISBN 978-3-8062-3017-8. Mitten im Herzen Europas liegt Deutschlands vulkanisch aktivste Region: die Vulkaneifel. Gewaltige Explosionen, glühende Lavaströme und heiße Ascheregen aus dem Erdinneren haben hier Löcher in die Erde gesprengt und Berge aufgetürmt. An die 350 kleine und große Vulkane, Maare, Lavaströme, unzählige Mineral- und Kohlensäurequellen und der größte Kaltwassergeysir der Welt finden sich in der Vulkaneifel. Bis vor wenigen Jahrtausenden rauchten hier noch die Vulkane und zuletzt entstand das Ulmener Maar - Deutschlands jüngster Vulkanausbruch. Doch der Vulkanismus ist nicht erloschen, er hat nur eine Pause eingelegt - und wartet auf den nächsten Ausbruch. Die Autoren nehmen den Leser mit auf eine Reise durch diese außergewöhnliche und spannende Region. Mit vielen beeindruckenden Abbildungen veranschaulicht, zeigen sie neben den geologischen Naturwundern auch den reichen Schatz an Kulturdenkmälern, den diese Gegend zu bieten hat.

He jet ett nix ze knipse!Loogh in der Vulkaneifel: Portrait einerDorfgemeinschaft im demographischen Wandel.

Es zeigt die Bewohner von Loogh in würdevollen und authentischen Fotos, gepaart mit handschriftlichen Interview-Texten vom ehem. Bürgermeister Nikla Rätz, einem Vorwort von Rudolf Raetz und Jacques Berndorf. Der Autor und Ideengeber ist der Düsseldorfer People-und Werbe-Fotograf Michael Jaeger, der sich mit seiner Frau in ein altes Haus in Loogh in der Vulkaneifel und deren Dorfbewohner verliebt hat. Auf einem der alle zwei Jahre stattfindenden Dorffeste entstand die Idee, das gesamte Dorf mit der Fotokamera zu portraitieren, nach dem Motto: Heimat ist in DIR, sonst nirgends! „He jet ett nix ze knipse!" bedeutet auf Eifer Platt soviel wie: Hier gibt es nichts zu fotografieren. Das geschulte Auge von Michael Jaeger entdeckte jedoch in dem kleinen Eifeldorf Loogh vieles, das sich festzuhalten lohnte: Seine Menschen und deren Geschichten sind es die dieses Buch zu einem besonderen Dokument Vulkaneifel Geschichte machen Eifelbildverlag, 19,90 Euro zzgl. Versand, sofort lieferbar, bei Lieferungen in Nicht-EU-Länder können zusätzliche Zölle, Steuern und Gebühren anfallen. Telefon: 06592/3642, E-Mail: info@eifelbildverlag.de