HHeimat - einst und heute

Heimat - einst noch groß geschrieben,
wo man geboren und meist geblieben.

Heilig fast das Elternhaus,
doch heute sieht es anders aus.

Früher war noch die Heimat klein,
die ganze Welt darf's heute sein.

Häufig wird neue Heimat dort,
wo man findet den Arbeitsort.

Viele Gastarbeiter auf der ganzen Welt,
in der neuen Heimat verdienen ihr Geld.

Die Liebe auch geht seltsame Wege,
hat vielen eine andere Heimat gegeben.

Früher war nach Missernten und Not,
hart der Kampf um's täglich Brot.

Und auswanderten in eine neue Welt,
ganze Familien, mit wenig Geld.

Dem neuen Land, wohin sie kamen,
sie den Namen der alten Heimat gaben.

Viele Flüchtlinge heut, vom Krieg vertrieben,
wären so gern in der Heimat geblieben.

Sie zahlten einen hohen Preis,
weil ihre Zukunft keiner weiß.

Jeder, der ungewollt seine Heimat muss aufgeben,
verliert ein Teil von seinem Leben.

Viele Heimatfilme - kennt doch jeder,
mit Heidi und dem Ziegenpeter.

Nach der Heimat sehn' ich mich wieder,
Inhalt all schöner Heimatlieder.

Heimatbücher - allemal,
Gedichte viel und manch' Roman.

Heimatlos sind viele - im Lied erklungen,
Freddy oft hat es gesungen.

Seltsam - zum sterben Tiere sich zieh'n zurück,
wo sie das Licht der Welt erblickt.

Auch Menschen tun es ihnen gleich,
zum sterben wollen viele heim.

In der Heimat - sterben und begraben,
viele diesen Wunsch noch haben.

Ein neues Problem, speziell von heut-
wohin nur mit den alten Leut'?

Wenn sie alt, krank und allein,
wird's Altersheim letzte Heimat sein.

Die Heimat gehört doch einfach zum Leben,
der Schöpfer hat sie jedem gegeben.

Josef Schmitz, Üdersdorf