eifellicht e.V. mit Sitz in Gerolstein

Manfred Böttcher, Büdesheim

Unter dem Motto „Hilfe, die ankommt" engagieren sich Ehrenamtliche seit 25 Jahren in der Hilfsorganisation ,eifellicht' e.V. Seit der Gründung am 26. April 1991 unterstützt der Verein Leute und Projekte in Deutschland sowie in mittel- und osteuropäischen Ländern. Unverschuldet in Not geratene Menschen werden dank großzügiger Gönner aus der hiesigen Region je nach Bedürfnis finanziell oder mit Sachleistungen uneigennützig unterstützt. ,eifellicht e.V.' ist beim zuständigen Amtsgericht Wittlich als gemeinnützig anerkannt, im Vereinsregister eingetragen und handelt nach Satzungsvorgabe. Um weiterhin erfolgreich bedürftigen Menschen humanitäre und soziale Hilfe leisten zu können, sind die etwa 280 Mitglieder auch zukünftig auf großzügige Unterstützung durch Sach- und Geldspenden angewiesen. Die sehr geringen Verwaltungskosten werden aus Mitgliederbeiträgen beglichen, so dass alle Spenden zu 100 Prozent satzungsgemäß verwendet werden. Alle aktiven Helfer arbeiten ohne jeglichen finanziellen Ausgleich.

Der Verein bringt die Hilfsgüter persönlich zu den Bedürftigen. So wurden bisher 23 Hilfsgütertransporte (HGT) in das Gebiet Smolensk (Russland) jeweils zwei nach Rumänien und Polen, sowie ein HGT mit Getränken und Renovierungsmaterialien nach Wust/Fischbeck an der Elbe (im Rahmen der Flutopferhilfe) durchgeführt. Dabei wurden alle persönlichen Kosten wie Unterkunft und Verpflegung vom Begleitteam selbst getragen. Der Verein sorgt dafür, dass die Sach- und Geldspenden sinnvoll, effektiv und sparsam eingesetzt werden. Er hilft Menschen und krebskranken Kindern aus Osteuropa sowie bedürftigen Menschen aus dem hiesigen Raum. Er unterstützt und fördert Aus- und Fortbildung junger Menschen und ermöglicht Heimkindern Ferienaufenthalte in unserer Region. Diese und viele andere Aktivitäten werden ermöglicht durch die vielen Spenden an Textilien, Schuhen, Bettwäsche und Pflegebetten; die vielen Helfer, die in stundenlanger Arbeit die Spenden sortieren und für den

Transport verpacken; die Gönner, die Geld für den Kauf von Lebensmitteln und für spezielle Aktionen spenden; die vielen Institutionen, die jedes Jahr liebevoll gepackte Osterpäckchen und Freundschaftspakete spenden; die Speditionen und Autohäuser, die kostenlos ihre Fahrzeuge zur Verfügung stellen; die bereit gestellten Lagermöglichkeiten; die vielen Aktiven aus dem Verein selbst, die bei den Veranstaltungen zur Stelle sind, um durch eigene Feste, Bewirtungen, Musikveranstaltungen und Theateraufführungen Geld für den Verein aufzubringen.

Die Vorbereitungszeit für einen Hilfsgütertransport beträgt jeweils etwa vier bis sechs Monate. Nachstehend beispielhaft der Ablauf des 28. HGT über Ostern 2016 nach Rumänien. Nach Beschluss der Mitgliederversammlung 2015 starteten die Vorbereitungsaktionen. Ein Berg an Bürokratismus, Technik und Organisation musste aufgearbeitet werden. Fleißige Helfer sortierten und verpackten die Sachspenden in beschriftete Kartons. Ferner erfolgte zu vorgegebenen Terminen die Abholung von gebrauchten Betten in verschiedenen Pflegeheimen. Die am 20. März 2016 auf drei 40-Tonner-LKW verladenen Hilfsgüter, bestehend aus 84 Pflegebetten mit Matratze, 69 Beistellschränken, zwei Babybetten, einem kompletten Schlafzimmer, Computerteilen, etwa 1200 Kartons mit Bekleidung und Bettwäsche, zwei Paletten mit H-Trinkmilch, zwei Paletten mit Erfrischungsgetränken, Fahrräder, diverse Handwerkzeuge, 280 Tüten mit Süßigkeiten, Spielsachen und vieles mehr standen am Karfreitag bereit. Nach Segnung der Fahrzeuge und des Transportteams (Friedhelm Kribs, Gottfried Wawers, Edi Hoffmann, Michel Bleses, Heinz Sohns, Alfred Cornesse, Peter Müller, Simon Adolphi, Manfred Böttcher, Marius Kribs und Max Hoffmann) durch Pastor Günter Schramm machte sich der Konvoi auf den weiten Weg quer durch Deutschland, Österreich und Ungarn zur ersten Abladestelle in Targu Lapus (etwa 120 Kilometer hinter der rumänischen Grenze in Siebenbürgen). Dort wurden das Gebietskrankenhaus und ein Seniorenheim mit Hilfsgütern versorgt. Ein regionales Fernsehteam machte Aufnahmen. Es erfolgte am 29. März im ru-

mänischen Abendprogramm eine 75-minütige Talkrunde unter Teilnahme einer ,eifellichf-Abordnung (Einschaltquote: etwa 1,7 Millionen Zuschauer). Diese Direktübertragung konnte übers Internet auch in Deutschland verfolgt werden. Der Moderator stellte hierbei gezielte Fragen über die Eifelregion, die dort lebende Bevölkerung und ihre Motivation, anderen Menschen zu helfen. In seinem Kommentar wurden das Erstaunen und sein Dank sehr deutlich.

Am 30. März fuhr das Team weiter in die Südkarpaten zum etwa 500 Kilometer entfernten Valea Screzii in der Region Prahova. Dort hat der rumänisch-orthodoxe Pater Tanase den Verein „Asociatia Pro Vita eV." gegründet und betreut zurzeit mit 26 Helfern 491 Bedürftige (überwiegend Kinder und Jugendliche, Waisen, Obdachlose, Behinderte, Verstoßene). Hauptaufgabe dieses Vereins ist es, die Würde des menschlichen Lebens zu schützen und allen den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Entsprechend seinen Fähigkeiten wird jedes Kind gefördert (vom Kindergarten über Schule, Studium, Ausbildung bis zum Beruf). Ferner wird versucht, die einst verstoßenen Kinder wieder in ihre natürliche oder eine andere Familie zu integrieren. Viele winkende Kinderhände begrüßten den Konvoi, und ältere Jugendliche halfen bei der Entladung. Bei einer Besichtigungsreise konnten sich die Mitfahrer davon überzeugen, dass die überbrachten Hilfsgüter dringend benötigt werden. Pater Tanase dankte allen Beteiligten, insbesondere den Spendern und Gönnern, für ihre Hilfsbereitschaft. Frühmorgens am 1. April begaben sich die

.Eifellichter' auf die Heimreise und wurden am nächsten Tag gegen 19 Uhr nach etwa 4.200 gefahrenen Kilometern von Angehörigen und Mitgliedern wieder zu Hause begrüßt. Insgesamt verlief der Transport ohne größere Probleme.

Für seine humanitäre Hilfe ist der Verein .eifellicht' mehrfach ausgezeichnet worden. Im Schloss Bellevue in Berlin durfte eine .eifellicht'-Delegation Ende 2001 für ihr Engagement an Not leidende Bürger in Russland über das „Deutsch-Russische-Forum e.V." eine hohe Auszeichnung entgegennehmen. Mit dem vierten Preis wurden auch unsere Verdienste um das deutsch-russische Verhältnis

im Allgemeinen sowie die vielseitige Verbesserung der dortigen Lebenssituation gewürdigt. Im Jahre 2003 wurde unserem damaligen Vorsitzenden Ludwig Hahn das .Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der BRD' verliehen.

Auch in Bezug auf Flüchtlingshilfe ist der Verein .eifellicht' inzwischen aktiv und hat regionale Einrichtungen unterstützt. Auch weiterhin können verfügbare Hilfsgüter über die entsprechenden Sachbearbeiter der Verbandsgemeinden bei Bedarf abgerufen werden. Weitere Aktionen sind geplant und werden vorbereitet. Nähere Informationen sind im Internet unter www.eifellicht.de zu erfahren.