Eine fixe Idee!

Gisela Umbach, Steineberg

Beim Frühschoppen am 1. Januar 1975 hatte Manfred Umbach eine Idee. Er schlug vor, in Steineberg eine Karnevalsgesellschaft, kurz K.G., zu gründen. Alle, die mitmachen wollten, wurden ins Gasthaus „Zur Ley" eingeladen. Sechzig Personen trugen sich in die Gründungsliste ein und bezahlten sofort zwei D-Mark Monatsbeitrag.

Manfred führte das Wort. Er stammte aus einer bekannten Narrendynastie aus Mehren, damals eine Karnevals-Hochburg! Die Begeisterung für das Gelingen dieses Vorhabens war enorm groß. Manfred wurde von vielen Aktiven unterstützt. Elferrat und Vorstand wurden kurzerhand bestimmt, für Wahlen oder anderes Prozedere fehlte uns die Zeit. Dadurch hatten wir vierzehn anstatt elf Personen im Elferrat. Dieser präsentierte sich mit schwarzer Hose, weißem Hemd mit Rüschen auf der Knopfleiste und schwarzer Fliege. Die Kosten hierfür musste jeder selber tragen. Ganz spontan taten sich acht junge Frauen für die Funkengarde zusammen. Aus weißen Betttüchern nähten sie ihre Tanzröcke und säumten sie mit roten Borden. Die Organisation lief auf Hochtouren! Bis zum ersten „Bunten Abend" am Freitag, dem 30. Januar 1975, war Eile geboten, doch am Morgen nach dem Fest war Jedem die Freude und Erleichterung anzusehen. Mit humorvollen Büttenreden und lustigen Beiträgen der Kinder wurde es ein gelungener Abend. Heute hat die K.G. noch 125 zahlende Mitglieder. Ihr Karneval ist weit bekannt und lockt jedes Jahr über 400 Narren nach Steineberg. Nicht zuletzt wegen der freundschaftlichen Beziehungen zu den Dörfern Mehren, Schalkenmehren, Steiningen, Demerath und Beuren (Landkreis Cochem-Zell). Nachwuchssorgen haben wir keine, denn seit 1978 gehört der Kinderkarneval am Fastnacht-Dienstag fest zu unserem Programm. Kinder aus den umliegenden Dörfern begeistern Jung und Alt mit witzigen Vorträgen und schönen Tänzen. Übrigens, Dietmar Thönnes, der Kinderprinz von damals, ist heute unser Sitzungspräsident.

So bilden diese Dörfer eine große, närrische Familie unter dem Motto: „Gemeinsam können wir viel!"