Evi Linnerth, Gerolstein
Sind Partnerschaften zwischen europäischen Städten ein alter Hut?
Der „Verein zur Förderung der Städtepartnerschaften der Stadt Gerolstein e.V.", der Mitte 2015 gegründet wurde, sagt: Das sind sie nicht! Sie sind im Gegenteil heute wieder besonders wichtig!
Die Gründungsmitglieder des Vereins sind Menschen, denen am Herzen liegt, was die Vertreter der Städte Digoin und Gerolstein bereits im Jahr 1987 in der Partnerschaftsurkunde festgehalten haben: Die beiden Städte gehen „die feierliche Verpflichtung ein, durch eine lebendige Partnerschaft dauernde Verbindungen auf allen Gebieten zu begründen, zu fördern und aufrecht zu erhalten, um durch ein besseres Verständnis der Menschen füreinander das Gefühl der Zusammengehörigkeit über die nationalen Grenzen hinweg zu vertiefen." Damit diese schönen Aussagen nicht Floskeln auf dem Papier bleiben, müssen sich Bürgerinnen und Bürger dafür engagieren, dass sie mit Leben erfüllt werden.
Was heißt das und wie geht das?
In der Stadt Gerolstein gelang das bisher schon auf vorbildliche Weise. Immerhin wurde bereits im Jahr 1980 eine Städtepartnerschaft mit Gilze en Rijen (Niederlande) begründet, 1987 folgte Digoin (Frankreich). Diese sind aber keine Selbstläufer! So hat die Stadtvertretung von Gilze en Rijen die offizielle Partnerschaft Anfang der 2000er beendet, denn es gebe ja bereits zahlreiche Kontakte zwischen den Menschen der beiden Städte. Die Stadt Gerolstein jedoch blieb bei der Überzeugung, dass auch ihr Engagement wichtig sei, um vielfältige Begegnungen zu ermöglichen. So unterstützt sie weiterhin den Besuch der Radfahrer aus Holland, die immer zu Christi Himmelfahrt nach Gerolstein kommen - die fast 300 Kilometer lange Strecke natürlich mit dem Fahrrad! Die Fahrrad-Gruppe aus Gerolstein (alles Ehrenamtliche) fährt ihnen ein Stück entgegen und empfängt die Besucher aus Gilze en Rijen dann zusammen mit dem Stadtbürgermeister. Auch der Sportverein Gerolstein hat in all den Jahren bis heute durch zahlreiche sportliche Begegnungen zur Belebung der Städtefreundschaft beigetragen, und weitere sind geplant. Zahlreich sind ebenso die Aktivitäten vieler anderer Vereine.
Der Vorstand des Vereins: Vorsitzende: Evi Linnerth, stellvertretender Vorsitzender: Albert Müller, Kassenverwalterin: Gisela Sander, Schriftführerin: Natalie Sons, Beisitzer/innen: Brigitte Bockhoop, Georg Mäschig, Mireille Vit, Clara Zins-Grohe sowie Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz.
Eine zweite Tradition wird mit kräftiger Unterstützung auch der Tourismus-Organisatoren weiterhin fortgeführt: Bei einigen Stadtveranstaltungen in Gerolstein unterhalten Musikgruppen aus Gilze en Rijen die Gäste und sorgen immer für richtig gute Laune. Seit 30 Jahren besteht die Städtepartnerschaft mit Digoin (im Süden von Burgund). Der Ursprung liegt im Schüleraustausch zwischen den Gymnasien der beiden Städte, den einige Lehrkräfte schon seit etwa 1980 initiiert hatten. Die 1987 feierlich beschlossene Städtepartnerschaft wird über die vielen Jahre hinweg von vielen Offiziellen und Ehrenamtlichen durch zahlreiche Aktivitäten lebendig erhalten. Hervorragendes Beispiel der großen Verbundenheit ist die Ernennung des früheren „president du comite de jumelage de Digoin", Pierre Sefer, zum Ehrenbürger der Stadt Gerolstein. Entsprechend groß war die Anteilnahme der Gerolsteiner bei seinem Begräbnis 2015. Gestaltet wurde die Städtepartnerschaft immer von den Stadtbürgermeistern der beiden Städte, den jeweiligen Verwaltungen und vielen anderen - vor allem in ehrenamtlicher Arbeit. Die Berufsbildende Schule und andere Gerolsteiner Schulen waren in die Aktivitäten einbezogen. Viele Vereine und Organisationen in Gerolstein wirkten tatkräftig mit: der Männergesangverein, die Feuerwehr, die Stadt-