Wie wäre es mit einem Projektchor?

Helmut Trapp, Gillenfeld

Anlässlich des 140-jährigen Bestehens des Männergesangvereins (MGV) Eintracht Gillenfeld fand das Chorfest des Chorverbandes Vulkaneifel in Gillenfeld statt. Hier war festzustellen, dass die beteiligten Männergesangvereine nur noch wenige Sänger - zum Teil schon hoch betagt - hatten und über Nachwuchs klagten. Einerseits wollen die Gesangvereine selbständig bleiben, andererseits mangelt es an Nachwuchs. Wäre es nicht an der Zeit über neuere Formen gemeinsamen Singens nachzudenken? Eine Möglichkeit wäre der Zusammenschluss von benachbarten Männergesangvereinen oder gemischten Chören oder ein Projektchor, der zu bestimmten Anlässen oder Festveranstaltungen auftritt.

Ein Beispiel: In der Pfarrei Gillenfeld existiert seit zehn Jahren erfolgreich ein Projektchor, der auf Initiative von Pfarrer Carsten Rupp entstand. Er übernahm 2004 die Pfarrei in Gillenfeld, wo es seit 2001 keinen Kirchenchor mehr gab.

In einem Pfarrbrief von 2005 veröffentlichte er den Aufruf: „Gesucht werden Sängerinnen und Sänger, die bereit sind, in einem „Chöre der Engel" die Christmette zu gestalten." Der Aufruf zeigte Erfolg. Über 20 Sängerinnen und Sänger kamen zur Probe des neu gegründeten Projektchores. Mit großem Erfolg gestaltete der Chor die Christmette mit vierstimmigen Liedern und auch im Jahr 2006 die Liturgie in der Osternacht. Für die Christmette 2006 übernahm der ehemalige Dirigent des Musikvereins Gillenfeld, Karl Mayer, die Leitung der „Chöre der Engel". Nach 2010 übernahm die junge Organistin Karina Letsch die Leitung des Chores. Der Projektchor, mittlerweile mit über 30 Sängerinnen und Sängern, darunter mehrere Kinder und Jugendliche, gestaltet auch die Karfreitagsliturgie und die Osternachtsfeier musikalisch mit.

Es wird jeweils etwa acht Wochen vor den Festtagen mit den Proben begonnen.

Das Foto zeigt den Projektchor am Heiligen Abend 2015 mit der Chorleiterin Karina Letsch (neben der Krippe links) und Pfarrer Rupp.