Peter Zirbes und die Eifel

Ach, Eifel!
Du warst eine spröde Braut
, als dieser Dichter um dich warb,
dir Lieder sang nach seines Herzens Noten.
Du hast verächtlich nur herabgeschaut,
auf ihn, der Liebe dir getreulich angeboten.
Nur die von Adel sollten malen dich
und schön besingen,
nur die vom Adel nahmst du wahr,
nie, die du sahst als - die Geringen.

Er aber wob mit der verschafften Hand
dir Zierde für ein Brautgewand.
Gedichte sollten deine Schönheit kosen.
Ihn ritzten Dornen, als er dir gab Rosen.
Er goss die Sagen dir zur Silberkrone,
die du zertratest - lachend - ihm zum Hohne.
Auf dass er hungere und leide,
bliest du ihm flach sein reifendes Getreide.
Du triebest wild den Wind voran,
als rot der Hahn auf seinen Dachfirst sprang!

Jetzt aber liegst du wach in lauen Frühlingsnächten,
lauschst, ob ein andrer dir noch solche Lieder brächte!
Vergeblich wartest du an Waldeswegen still.
Jetzt würdest du ihn hören, säng er, wie er will!
Jetzt gehst du einsam, Wolken in dein Haar gewunden,
schaust fragend in der Maare Spiegel Stund' um Stunden.
Kornblumen im Gewand und auch der rote Mohn
sind längst darin verblichen schon!
Was du ihm einst getan, obwohl du alles ihm gewesen bist,
bereust du heute - da er nicht mehr ist.

Wilma Herzog, Gerolstein