Lissingen damals

Nun ist es Herbst im Eifelland,
durchs Tal die Nebel ziehen.
Die Felder leer an Dorfes Rand,
am Zaun die Dahlien blühen.

Die Bäume voll mit Früchten zeigen
uns allen ihre süße Last,
und im vom Wind bewegten Zweigen
sitzt zwitschernd mancher Vogelgast.

Die Ernte ist jetzt eingefahren.
Sie hat uns Sorgen oft gemacht,
trotz Regen an so vielen Tagen,
ward gute Ernte eingebracht.

Verstummt sind nun die frohen Feten,
die man im Dorf gehalten,
es werden froh darüber reden
lang noch die Jungen wie die Alten.

Die Junggesellen zeigten gar
den Wöllersberg in Flammen!
Das Oberdorf lud ein, wie jed' Jahr,
ob alt, ob jung, sie alle kamen.

Gemeinsam saß man bis zum Morgen
„Auf der Hill" und auch „Im Ecken",
vergessen waren Leid und Sorgen.
Steaks und auch Kuchen schmeckten.
Im Kloster setzte man sich auch
hin zu geselliger Rast.
So ist es hier im Dörfchen Brauch,
wo leichter wird die Last.

Denn es gab oft frohe Stunden,
ein Diamanten-Fest ward wahr.
Das ganze Dorf hat sich gefunden
beim lieben alten Jubelpaar.

Nun steht das Dorffest noch ins Haus,
es wird uns noch viel enger binden,
wenn alle sich beim Abendschmaus
wie auch zum Singen finden.

Doch gab es nicht nur Sonnenschein,
es kamen auch trübe Tage,
Frau Sorge kehrte recht oft ein,
sie brachte Leid und Plage.

Doch eines bleibt uns allen offen,
wenn Leid drückt allzu schwer,
dann tun wir beten und auch hoffen:
„Von irgendwo kommt ein Lichtlein her."

Eva Koch