Heimatliteratur

Dorothea Geßner-Blum, Dockweiler

Wie in den vergangenen Jahren wird wieder neue Heimatliteratur vorgestellt. Es wird gebeten, alle Neudrucke von Orts-Chroniken oder Festschriften zu Pfarr- und Vereinsjubiläen der Jahrbuchredaktion (Kreisverwaltung, Mainzer Straße, 54550 Daun) zuzuleiten.

In dem Buch „Geister, Wölfe, Schutzpatrone" finden sich auf 484 Seiten 440 Schilderungen und 380 Fotos. Es kostet 20 Euro und kann bei der Verbandsgemeindeverwaltung in Daun (Leopoldstraße 25) und im Buchhandel gekauft werden. Von Betteldorf bis Winkel ist für jeden etwas dabei: Im Buch „Geister, Wölfe, Schutzpatrone" kommen alle 38 Orte der Verbandsgemeinde (VG) Daun vor. Die erste Auflage startete mit 100 Exemplaren. Ein gewichtiges Werk zu veröffentlichen, das ist Alois Mayer wahrlich gelungen - inhaltlich und was das Gewicht des Buchs mit dem Titel „Geister, Wölfe, Schutzpatrone" angeht. Wiegt es ein Kilo oder mehr? Gewogen hat es wohl noch niemand, aber überraschen kann der Umfang auch nicht, denn schließlich hat sich der Autor die Aufgabe gestellt, dass alle 38 Orte (und auch viele Ortsteile) der Verbandsgemeinde Daun in dem Werk vorkommen - und noch mehr. Denn auch das verlassene Dorf Allscheid (zwischen Darscheid und Steiningen) ist erwähnt, der Ort, aus dem Mitte des 19. Jahrhunderts der Großteil der Bevölkerung geschlossen nach Amerika auswanderte. „Würdiges, Merkwürdiges und Ehrwürdiges an Sagen und Legenden" (so der Untertitel des Buchs) hat Mayer, pensionierter Schulleiter und renommierter Heimatforscher, in zwei Jahren Arbeit auf fast 500 Seiten zusammengetragen. „Ein mächtiges Werk und ein einzigartiger Fundus", sagt Werner Klöck-ner, Bürgermeister der VG Daun, der gleich angetan war, als ihm Alois Mayer die Idee für das Buch vorstellte. Denn sie passe genau in den in der VG laufenden Prozess „Wandel erfolgreich gestalten" (WEGE), in dem es auch darum gehe, das Gedankengut der Vorfahren zu bewahren. Dazu gehöre auch, „wenn man Verbundenheit und Liebe zur Heimat verspürt und diese vertieft, wenn Alt und Jung sich

ihrer Wurzeln bewusst sind und gegenseitig geistiges Eigentum vermitteln und vererben", betont Klöckner. „Vor allem in einer Zeit, in der die Twitter-Meldung von 9.13 Uhr um 9.15 Uhr nicht mehr aktuell ist", ergänzt der Autor. Klöckner kündigt an, dass das Buch auch Kindergärten und Schulen zur Verfügung gestellt werde. „Ganz toll", meint beispielsweise der Mückelner Ortsbürgermeister Erwin Steffes -„denn es ist so wichtig, alle diese Geschichten für die Nachwelt zu erhalten." Er hat erwartungsgemäß zunächst die Seiten für seinen Ort aufgeschlagen, aber ihn interessieren auch viele Begebenheiten aus anderen Dörfern. Beispielsweise, was es mit dem „Breckema-mänchen" auf sich hat, eine sagenumwobene Figur, die sich in einem Gebiet oberhalb von Deudesfeld herumtreiben soll. Derartige Gestalten (wie auch das Thommener Männchen, das zwischen Darscheid und Schönbach gespukt haben soll, oder das Struthmännchen) finden sich zuhauf in der Sagen- und Legendensammlung. Aber auch, wie die Dauner zu ihrem zweiten Schutzpatron Laurentius kamen (indem sie die Statue in Dockweiler retteten), ob Betteldorf wirklich ein Ort der Bettler war und warum die Oberstadtfelder „Igel" heißen. Nicht ohne kommunalpolitische „Brisanz" ist der Umstand, dass auch Neroth im Sagen- und Legendenbuch der VG Daun auftaucht. Denn das Mausefallen-Dorf grenzt zwar unmittelbar ans Dauner Stadtgebiet, gehört aber zur VG Gerolstein.

Wegweiser zum Verstehen von St. Bartholomäus Rudolf Nick und Helmut Blinn sind die Autoren des Rockeskyller Kirchenführers

Rockeskyll. „Unsere Kirche als einen Schatz, der uns anvertraut ist, zu hüten und sie unversehrt an die nächste Generation weiterzugeben", so beschreiben die beiden Autoren

Rudolf Nick (71) und Helmut Blinn (65) ihre Motivation, einen Kirchenführer zu „St. Bartholomäus Rockeskyll" zu erstellen. Dazu besichtigten sie ähnliche Kirchen, studierten wissenschaftliche Literatur und alte Fotos, forschten im Bistumsarchiv, befragten ältere Einwohner und beschäftigten sich mit den Dokumenten der jüngsten Generalsanierung in den 1980er Jahren. Nun ist das auch handwerklich ausgezeichnet gemachte Heft fertig: leserfreundlich mit Fotos und Zeichnungen ausgestattet, trotz aller Fachbegriffe verständlich geschrieben und klug komponiert. Die Pfarrgemeinde ist die Herausgeberin, und der zuständige Pfarrer Ralf Pius Krämer (Gerolstein) und der zu Rate gezogene ehemalige Bistumskonservator Professor Franz Ronig (Trier) bescheinigen den Autoren im Vorwort Liebe und Verbundenheit zum Thema, zur Geschichte und zur Bedeutung der St.-Bartho-lomäus-Kirche.

Rudolf Nick und Helmut Blinn skizzieren zunächst die Geschichte des Ortes und der Pfarrei Rockeskyll und streifen durch acht wechselvolle Jahrhunderte an Baugeschichte - von der schlichten, romanischen Saalkirche über den spätgotischen Einstützenbau bis zu dem heutigen Baukörper mit neoromanischem Kreuzrippengewölbe auf zwei Mittelpfeilern. Es folgen die Informationen für einen Rundgang durch den Innenraum mit 21 Haltepunkten. Die erste und letzte Station gelten dem Kirchenpatron Bartholomäus. Den Mittelpunkt bilden Hoch- und Hauptaltar. Heiligenstatuen und Kruzifixe, Beichtstuhl, Taufbecken und Kanzel werden beschrieben. Der Leser erfährt, dass die Entwürfe für die Fenster des Kirchenschiffs von einem künstlerisch begabten Pfarrer stammen, dass die Nachricht von der neuen Orgel für die Rockeskyller Kirche im Jahr 1881 von Eifeler Amerika-Auswanderern sogar in Chicago verbreitet wird, dass es einem Bürstenmacher aus Rockeskyll zu verdanken ist, dass die drei beschlagnahmten und in Hamburg gelagerten Glocken am Ende des Zweiten Weltkriegs rasch identifiziert und zurückgebracht werden können. „Ja, unsere Kirche ist ein beeindruckendes Bauwerk und ein Museum mit zahlreichen künstlerischen Schöpfungen", resümieren Ru-

dolf Nick und Helmut Blinn. „Doch ihre Würde beruht vor allem darauf, dass sie Gottes Wohnung unter den Menschen ist", betonen sie. Das Layout des Kirchenführers „St. Bartholomäus Rockeskyll" stammt von Nicole Hil-gers. Die Druckkosten übernahm der Rockeskyller Bürger Leo Schauster. Nun kann die Schrift für fünf Euro in der Kirche, bei der Firma Neuerburg und bei den Autoren sowie in der Gerolsteiner Buchhandlung Raabe erworben werden (Quelle: Trierischer Volksfreund)

Ortsfamilienbuch Niederehe Das Buch erscheint in rotem Hardcover Umschlag mit 881 Seiten und kostet 55 Euro zuzüglich Versandkosten. Es kann ab sofort beim Cardamina Verlag http://www.cardamina. net bestellt werden.

Die Pfarrei Niederehe mit ihren Filialorten Heyroth, Loogh, Kerpen, Mirbach und Niederehe selbst ist eine Pfarrei mit viel Geschichtshintergrund. Sowohl die Spornburg in Kerpen als auch das ehemalige Prämonstra-tenserinnen-Kloster mit der Klosterkirche St. Leodegar in Niederehe gelten hier als herausragende Zeitzeugen.

Ausführliche Recherchen zu diesem Ortsfamilienbuch basieren auf Auswertungen aus Standesamtsunterlagen, Internetseiten von Vereinen/privaten Ahnenforschern sowie Genealogieplattformen, diverser Ortsfamilienbücher aus umliegenden Gemeinden, einer Totenzettelsammlung, sowie zahlreicher anderer Quellen und natürlich den Kirchenbüchern der Pfarrei Niederehe, die mir das Bistumsarchiv Trier leihweise zur Verfügung gestellt hat. Die Kirchenbuchdaten liegen, in lateinischer Sprache verfasst, in 8 Bänden vor. Die Tauf- und Heiratsdaten sind für den Zeitraum 1655-1899 komplett. Die Sterbedaten liegen von 16801899 vor, allerdings fehlt der Zeitraum 17261742. In Band 3 finden sich zusätzlich auf 76 Seiten Häuser- und Einwohnerlisten aus den Jahren 1758 und 1769. Nun ist das Ortsfamilienbuch Niederehe endlich fertig gestellt. Neben dem eigentlichen Ortsfamilienbuch und den üblichen Registern zu Orten, Berufen, Nachnamen, Namen der Frauen und Quellen finden sich:

10-seitige Ansichtskartensammlung von Nie-

derehe sowie zahlreiche Sonderthemen wie

"Der Familienname Niederehe"

"Die Burg Kerpen und ihre Bewohner"

"Niederehe und Kerpen aus der Sicht von Peter

Otten"

"Auswanderungen der Familien Lentzen und Hilgers"

"Johann Hilgers im 1. WK"

"Todesursachen"

"kirchliche Amtsbezeichnungen"

Bau der Reichsautobahn in der Eifel (19391941/42)

Eine Regionalstudie zur Zwangsarbeit

Wolfgang Schmitt-Kölzer

15,00 EUR inkl. 7% MwSt. versandkostenfrei

(Deuschland)

1. Auflage 2016, Deutsch, 368 Seiten, Taschenbuch, ca. 148 mm x 210 mm, 476 g Pro BUSINESS Verlag, ISBN: 978-3-86460460-7, Artikelnummer: 14820 Kurzbeschreibung

Die Bauarbeiten an den „Reichsautobahnen" in Westerwald, Eifel, Hunsrück und Pfalz (19391942) waren nur möglich, weil die Nationalsozialisten mehrere Tausend Dienstverpflichtete und Zwangsarbeiter einsetzten. Diese waren in ca. 50 Lagern interniert. Über diese Menschen ist bisher vergleichsweise wenig bekannt. Die vorliegende Publikation möchte dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Bauabschnitten in der Eifel und im Koblenzer Raum. Folgende Gruppen von Zwangsarbeitern werden vorgestellt: Luxemburger: Justizgefangene (Ende 1940), Studenten (Anfang 1941), Beamte und Freiberufler (ab Mai 1941), Mitglieder der Resistenz im SS-Sonderlager Wittlich. (1941/42), jüdische Zwangsarbeiter (1941); „Zöglinge" des Polizeihaftlagers Hinzert (ab Ende 1939); Kriegsgefangene (ab 1940); Ausländische Zivilarbeiter (ab 1939); Justizgefangene in der Zuständigkeit der Strafanstalten Wittlich und Koblenz, darunter viele Polen und Gefangene, die vorher in den „Moorlagern" im Emsland waren (1939-42). Ein besonderes Anliegen ist dabei, vielen dieser Menschen durch die Beschreibung ihrer Biografien ein Gesicht zu geben.

2,6 Kilogramm geballtes Wissen über Gillenfeld In der Chronik konzentrieren sich 2,6 Kilogramm „geballtes Wissen" über Gillenfeld, die sich auf 576 Seiten verteilen. Das Werk vermittelt einen Überblick von den ersten menschlichen Spuren im Gillenfelder Raum bis in die Neuzeit, greift viele Themenbereiche auf und erzählt darüber hinaus eine ganze Reihe Geschichten über den Ort und die Einwohner. Unter den Kapiteln „Geschichte", „Geologie, Vulkanismus, Maare", „Wirtschaft und Entwicklung", Institutionen", „Das Dorf und die Menschen", „Kultur- und Kulturdenkmäler", „Interessantes - Amüsantes" finden sich über 100 Artikel und Abhandlungen. So ergänzen den geschichtlichen Abriss von der Frühgeschichte bis in die Gegenwart besondere Ausführungen über die Auswanderungen, die großen Brände und die Einrichtungen während der NS-Zeit: das Reichsarbeitsdienstlager und die Kartoffelfabrik. Da Gillenfeld 170 Jahre lang Sitz einer Verwaltung war, ist die Chronik auch für die früheren angehörigen Gemeinden der Bürgermeisterei, Amts- und Verbandsgemeindeverwaltung interessant. Binnen drei Jahren hat der achtköpfige Arbeitskreis es geschafft, das umfassende Werk auf die Beine zu stellen. Nicht nur die redaktionelle Leistung entstammt dem Arbeitskreis, sondern auch das „Setzen" der Chronik, das Layout und die Gestaltung. Es ist also ein komplett ehrenamtliches Werk und damit ein besonderes Geschenk zur 1000-Jahr-Feier, das zu einem Verkaufspreis von 27,50 Euro angeboten wird.

Eiflia Archaeologica, Duppacher Schriften zu Archäologie der Eifel, 6. Jahrgang 2016 Zu beziehen über den Archäologischen Förderverein Duppach e.V., Weiermühle 3, 54597 Duppach, www.archaeologie-duppach.de