LandFrauenverband Vulkaneifel

Ilse Spohr, Üxheim

Viele Vereine haben eine eigene Geschichte und Tradition. So auch der LandFrauenverband Vulkaneifel. Mit Stolz können die LandFrauen auf mehr als 60 bewegte und bewegende Jahre zurückblicken.

Begonnen hat alles im Frühjahr 1953 in Hillesheim. Landwirtschaftsdirektor Johannes Scheidgen lud zu einem „Tag der offenen Tür" in die Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft, ein. Dort präsentierten Schülerinnen ihre selbst gefertigten Näh- und Bastelarbeiten. Bei der anschließenden Versammlung nutzte er vor einem großen Publikum die Gelegenheit, einen LandFrauenverein zu gründen. In eine Liste trug sich jede Frau ein, die sich für diese neue Idee begeisterte. Die Hauptaufgabe dieser Einrichtung sah man gerade in den 1950er und 1960er Jahren zuallererst in der Aufklärung der Bäuerinnen zu Entlastungsmöglichkeiten in ihrem täglich Leben. Denn es war keine Seltenheit, dass diese Frauen - vornehmlich in den Sommermonaten - einen 17- bis 18-stündigen, körperlich schweren Arbeitstag hatten. Mussten sie doch neben den vielen Außenarbeiten in Stall und Feld auch den Haushalt, die Wäschepflege und die Speisebevorratung erledigen. Hier galt es zum Beispiel die damals schon bekannten Großwaschanlagen den Bäuerinnen als Arbeitserleichterung nahe zu bringen oder auch die Möglichkeit aufzuzeigen, einen Teil der Lebensmittel durch Gefrieren länger haltbar zu machen. Dafür war es wichtig in möglichst vielen Orten neben den Schülerinnen auch auf andere Ansprechpartnerinnen zurückgreifen zu können. Durch Reformgebung im Jahre 1971 schlossen sich die Hillesheimer mit der ebenfalls bestehenden Landwirtschaftsschule Daun zu einem „Kreisverein" zusammen. Durch eine stetige Weiterentwicklung und Weiterbildung im Bereich Ernährung konnte man auch bald geschulte Kräfte „über Land schicken". Dabei wurden themenbezogene Kochvorführungen angeboten. Hierbei war es den Vortragenden wichtig, die Produkte, etwa die Kartoffel, in ihrer Zubereitungsvielfalt vorzustellen. All-

mählich hielt dadurch in vielen Haushalten das moderne, trendige, abwechslungsreiche Kochen Einzug. Es folgte im Angebot des LandFrauenverbandes das kreative Werken, und die LandFrauen gingen auf Reisen. So gehören seit vielen Jahren sowohl Ein- als auch Mehrtagesfahrten sowie Flugreisen zum festen Programm. Reisen nach Norwegen, Andalusien, Kanada oder (2017) nach Kuba stehen auf dem Reiseplan der LandFrauen. An Stillstand der Frauen - mit der Biene als Erkennungsembleme - war zu keiner Zeit zu denken. Mit vielen gut besuchten Computerkursen setzten sie in der technischen Welt ihre Akzente. Auch das Thema „Gesundheit" wurde groß geschrieben. Die Vortragsreihen zu alternativer Medizin, Osteoporose oder auch zu frauentypischen Themen wie die Aktion „Brustlife" erfuhren großen Zuspruch.

Das ist eine stolze Entwicklung. Doch bei all diesen erfolgreichen, aktiven Jahren im LandFrauenverband fällt immer wieder einmal ein Wermutstropfen. Die Mitglieder wurden manchmal auch belächelt, denn die Verbindung zu „Kittelschürze und Kopftuch" und damit verbunden Attribute wie „veraltet, unmodern, verstaubt" sind einfach nicht auszumerzen. Lernen Sie uns doch einfach kennen! Die Vorsitzende unseres Verbandes, Doris Clemens, fasst es folgendermaßen zusammen: „LandFrauen sind aktiv, flexibel, unternehmerisch, erfinderisch, abenteuerlustig und nicht zu unterschätzen." Heute zählt der LandFrauenverband Vulkaneifel circa 1.400 Mitglieder jeden Alters und aus allen Berufsgruppen. LandFrauen sind mehr als nur Frauen vom Land!!

Organisation: LandFrauenverband Vulkaneifel im Bauern- und Winzerverband RheinlandNassau e. V.

Vorstand: Vorsitzende Doris Clemens, Stellvertreterinnen Brigitte Willems und Bärbel Mauren, Geschäftsführerin Ilse Spohr, Kassenführe-rin Cordula Lefebvre sowie zwei Vertreterinnen aus jeder Verbandsgemeinde