Gemeinsam sind wir stark allein können wir wenig

Oder: Zivilcourage

Winfried von Landenberg, Mürlenbach

Ein alter Mann von siebzig Jahren
kommt mit dem Rad daher gefahren,
zur Bank, da will er schnell vorbei,
Geld holen für des Enkels Osterei.

Zwei böse Gesellen auf der Parkbank sitzen,
und verstohlen deren Augen blitzen,
einer stößt den andern an,
das wär doch was, der schwache Mann.

Den Joint mal lässig aufgeraucht,
der Alte wieder aufgetaucht,
verstaut gerade sein wenig Geld,
was den beiden nicht gefällt.

Brutal zieht man am alten Mann,
dass er auf sein Rad nicht kann,
er wird geschlagen und getreten,
weg sind alle seine Moneten.

Fünf Jungs aus der Klasse zehn,
die von einer anderen Bank herüber sehen,
laufen zu dem alten Mann,
der dann auch wieder atmen kann.

Die Polizei rückt an und sorgt für Recht,
den bösen Buben geht es schlecht,
die glänzenden Augen des Alten zu sehen,
ist Dank genug für die Jungs aus der Zehn.

Sie sitzen wieder auf der Bank danach,
denken über das Geschehen nach,
Der Alte gegen zwei, das war zu wenig,
gemeinsam sind wir stark -

allein können wir wenig.