Bienenfreundliches Gerolsteiner Land

Clara Zins-Grohé, Gerolstein

Die Gerolsteiner Generation 50 plus erinnert sich gerne an Schulausflüge der 1960er und 1970er Jahre zu Imker Peter Horsch (Löwenburg), um von ihm alles über den Bienenstaat zu lernen. Man bestaunte die Wunderwelt der 50.000 bis 80.000 starken Bienenvölker, seine Arbeit von der Wabe bis zum Honig und ließ sich auch die leckeren Honigbrote schmecken.

Doch wie steht es heute um die fleißigen Bienen im Gerolsteiner Land?

Viele umweltrelevante Faktoren bedrohen die Bienenbestände auch in der Region. Die Gesundheit der Bienen wird durch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln sowie Bakterien, Viren und Parasiten beeinflusst. Erhebliche Schäden richtet die nach Europa eingeschleppte Varroa-Milbe an. Die Lebensgrundlagen der Bienen müssen daher nachhaltig verbessert werden. Bei der Bepflanzung der städtischen Grünflächen und Parkanlagen wurde bereits darauf geachtet, bevorzugte Blühpflanzen einzusetzen - aber auch für Garten, Terrasse, Balkon gibt es eine Vielfalt. Maßnahmen zum Bienenschutz sind eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der die Mithilfe der ganzen Bürgerschaft gefragt ist. Informationen dazu, wie jeder Einzelne von uns zu bienenfreundlichen Lebensbedingungen beitragen kann, bietet die „Bienen-App" des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Im Vulkaneifelkreis setzen sich zwei Bienensachverständige für das Wohlergehen der 533 gemeldeten Bienenvölker ein. Die Dunkelziffer der nicht registrierten Imker macht dem Veterinäramt Sorgen, so Norbert Möller, Ansprechpartner für Veterinärwesen bei der Kreisverwaltung. Eine große Gefahr geht vom Zukauf von Völkern und Gerätschaften ohne entsprechende Gesundheitsbescheinigungen aus. Die Gesunderhaltung der Bienenvölker ist

auch dem Imkerverein Gerolstein, der 1896 im Auftrag des damaligen Bürgermeister Wilhelm Schruff als „Bienenzuchtverein Gerolstein und Umgebung" gegründet wurde, Herzenssache. Seit 120 Jahren legt der Verein einen Schwerpunkt auf die Schulung der Imker. Nach Peter Horsch, Walter Assion, Johann Pint, Peter Schmitz und Klaus Dahmen leitet jetzt Manfred Heinen den Verein. Jeden ersten Dienstag im Monat begrüßt der Vorstand gerne Interessierte auf der Kasselburg und bietet Aufklärung der Allgemeinheit über die Bedeutung der Bienenhaltung, Beratung und Unterstützung der Imker und aller, die Imker werden möchten, Weiterbildungsveranstaltungen, Bekämpfung der Bienenkrankheiten.

Information und Anmeldung bei Imker und Vereinsvorstands-Mitglied Alfred Hoffmann, Pelm, Telefon 06591-7526, E-Mail: alfred-hoffmann@live.de.

Albert Einstein soll einmal gesagt haben: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben." Wir alle sollten alles dafür tun, dass es den kleinsten Haustieren der Welt gut geht.