Schon als Kind interessierte mich alles, was sich bewegen ließ

Felicitas Schulz, Hillesheim

Richard Crump aus Birgel wusste schon recht früh, dass mit Maschinen das Alltagsleben leichter werden konnte. Und brummte irgendwo in seinem Heimatdorf eine Maschine, dann lief er hin und schwärmte zu Hause und in der Schule begeistert davon. Als junger Bursche verfolgte ihn der Traum von einer Dampfmaschine, die ein Schulkamerad als stolzer Besitzer ihm einmal vorführte. Der 1932 geborene gelernte Installateur und Klempner ließ die Idee, das faszinierende Spielzeug nachzubauen jedoch vorerst fallen. Die Berufstätigkeit und seine Familie mit zwei Töchtern und einem Sohn ließen keine Zeit für die Erfüllung von Kindheitsträumen. Als Rentner begann er dann die Sachen, die ihn von Kindesbeinen an so beeindruckt und in Gedanken über die Jahrzehnte bewegt hattten, im Miniformat nachzubauen. Am Anfang stand, wie konnte es anders sein, eine Dampfmaschine. Als sie problemlos funktionierte, wusste er, dass es mit seinem Hobby weiter gehen musste.

Es folgten Dreschmaschinen, Antriebsmaschinen für Webstühle, Wasserpumpen und vieles mehr. Später kamen Puppenstubeninventare mit Herden, Schränken, Pfannen und Töpfen dazu. Als Material verwendete er Metallreste, Drähte, Kupfer, Messing, Holz und vieles andere. Seine Faszination steigerte sich von Stück zu Stück. Besondere Fähigkeiten erforderte der Bau eines Sägewerkes, was anfangs mit Dampf, später mit Luftdruck angetrieben wurde.

Kamen unverhofft die Enkel vorbei und fragten nach dem Opa, dann hieß es, „Der ist im Keller in der Werkstatt". Seine Ausstellungen sind seit Jahrzehnten ein Besuchermagnet. Die jährliche Old-Timer-Show in Hillesheim zeugt davon. Ein blauer Lanz Bulldogg, wie er in den 1950-er Jahren zur Auslieferung kam, lockt bis heute viele interessierte Besucher an. Besondere Beachtung und Auszeichnungen erfuhr Richard Crump bei Vorführungen in Bitburg beim BedaMarkt, in Schulen und Kindergärten, auch in Belgien.

Tüftler Richard Crump denkt auch mit 85 Jahren keine Sekunde daran, sein Hobby aufzugeben. Stehen keine Ausstellungstermine an, dann werden Reparaturarbeiten ausgeführt. Seit Jahren stehen ihm sein Schwiegersohn Günter Klauk und Nikolaus Müller mit Sachkenntnis und Hilfsbereitschaft zur Seite. Neu in seiner umfassenden Sammlung ist eine Luftdruckmaschine, die mit einem Kompressor angetrieben wird. Alle seine kleinen, präzis gefertigten Arbeiten sind für die Älteren eine Erinnerung an ihre Kindheit und für die Jüngeren ein Blick in den Erfindergeist und die Arbeitswelt einer vergangenen Zeit.