Ein Wochenende in Gerolstein - Mitte Januar 1988

Rudolf A. Schmeiser, Durmersheim

Sonntagnachmittag, ein Blick aus dem Fenster: Graue Nebelschwaden, ein schwarzer Rabe fliegt vorbei. Nebel umhüllt die ganze Kaserne, draußen vor der Tür höre ich schwere Schritte. Irgendwo im Gebäude brüllt einer.

Niedergeschlagene Stimmung hängt über diesem Tag. Regen, leichter Nieselregen kommt auf, befeuchtet die Fensterscheiben gleich meiner Seele, gleich meinen Augen. Hilfesuchend presse ich mein Gesicht gegen die kalte Fensterscheibe.

Ich blicke wieder nach draußen: Ein Hase rennt über die Wiese, wer weiß wohin? Ich lege meine Hände auf den Heizkörper. Die Heizung ist voll aufgedreht und draußen ist es bitterkalt. Trotzdem liegt jetzt - Mitte Januar 1988 - noch kein Schnee in der Eifel.

Die anderen Kameraden sind zu Hause. Stube 232 ist mit zwei Mann besetzt: Funker Kellner und Funker Schmeiser sind anwesend! Morgen früh jedoch, da sind alle wieder da. Schließlich heißt es dann fünf Uhr fünfzehn: „Kompanie aufstehen!"