Schäferleben

Wenn im Wald der letzte Sänger singt,
vom Turme hoch die Abendglocke klingt,
dann denk ich oft zurück an die vergangene Zeit,
es war so schön ein Schäfersmann zu sein.

Der Schäfer steht in Gotteshand,
hält Hitze Sturm ja jedem Wetter stand.
Wenn's blitzt und kracht und Hagel krachend niederfallt,
getreu dem Schäferstand beim Vieh die Wache hält.:

Er hat ein Blick für seine Flur,er ist ein Mensch
Ein Mensch noch von Natur,
selbst Gott der Herr schloss mit ihm einst ein Bruderband,
er hat gesegnet unsern schönen Schäferstand.:

Der Schäfer wird so alt wie Stein,
drum ist es gut ein Schäfersmann zu sein.
bei seinem Vieh allein auf Gottes weiter Flur,
er liebt die Einsamkeit die Schönheit der Natur.

Als man noch keinen Doktor kannt',
ging man zum Schäfer er war gleich bei Hand,
er half mit Öl und Kraut und ein paar Schlückchen Wein,
es war so schön so schön ein Schäfersmann zu sein.

Der Schäfer soll das Schöne sehn,
es ist mein Traum auch Gott wird es so sehn,
ein Schäferstündchen in dem Karren so zu zwein,
es war so schön so schön, ein Schäfersmann zu sein.

Alfons Bohl, Reudelsterz