Rauschende Feste in Gerolstein

Forum Eine Welt, Gerolstein

Es ist schon zur Tradition geworden: alle zwei Jahre im Frühsommer feiert Gerolstein ein großes Fest. Die ganze Stadt ist aus dem Häuschen, es wimmelt von Menschen, im Rondell und in den Straßen - Menschen aus Gerolstein, aus Daun, aus den benachbarten Kreisen, aus Nordrhein-Westfalen und sogar aus dem angrenzenden Ausland.

Was ist los in Gerolstein? Der Verein FORUM EINE WELT hat wieder eingeladen zu seinem „Fest der Nationen", und Tausende kommen! Nicht ohne Grund, denn diese Feste zeigen das pralle, bunte, vielfältige Leben, wie es sein kann, wenn Menschen vieler Nationen zusammentreffen und gemeinsam feiern (im Juni 2017 sogar schon zum zehnten Mal). Was wurde hier schon alles geboten! Ein weltumspannendes Programm mit Liedern, Tänzen, Shows und Akrobatik, dargestellt von Künstlern verschiedener Nationen, wirbelnde Männer und Frauen in fernöstlichen Kostümen, Trommler aus Japan, Volkstänze aus Holland, Lieder aus Italien, heiße Rhythmen aus Afrika, türkische und orientalische Tänzer und anmutige thailändische Tänzerinnen. Auch persische Kalligraphie kann man bestaunen, oder man lässt sich ein orientalisches Henna-Tattoo malen! Ausstellungen zeigen die Lebensumstände in afrikanischen Staaten, die Situation in Kriegsländern wird beschrieben - oder man lernt fremdes Brauchtum kennen. Zu alledem duftet der ganze Saal der Stadthalle nach unbekannten Köstlichkeiten, denn Frauen aus Syrien, den Balkanländern, Afrika, Frankreich, Italien, Polen, aus dem Orient und aus Fernost bieten ihre nationalen Genüsse an. Man weiß nicht, von welchen Gewürzen, unbekannten Speisen und Leckereien man sich zuerst verführen lassen möchte. Hier etwas nippen, dort neue Formen bestaunen, Nationalgerichte kennen lernen, Süßigkeiten mitnehmen. Die Wissbegierde ist groß, und das bunte Angebot fast unendlich. Neben all dem Fremdländischen gibt es aber auch den gewohnten Sonntagskaffee und eine reiche Kuchentafel. Denn auch fleißige Frauen, Helfer und Gönner haben selbstgebackene Kuchen gespendet.

Auf dem großen Hallenvorplatz hört man viele Kinderstimmen. Dort sorgen einige „Kinderparadiese" für Vergnügen und Bewegung, sogar für Bildung: Spielstationen des Landessportbundes, ein Jonglage-Workshop, Kinderschminken, ein Welt-Puzzle und mehr. Dieses Fest der Nationen zieht nicht nur Tausende von Besuchern an, auch führende Persönlichkeiten aus Kommunen, Kreis- und Landesverwaltung, aus der Industrie, aus Vereinen oder Parteien kommen gerne. Die Bühne ist frei für Reden oder auch anerkennende Worte. Neben Vertretern von Verwaltungen und Vereinen durften die Veranstalter auch schon Minister/innen aus Mainz begrüßen.

Das Leben und Wirken auf diesen Festen ist schwer zu beschreiben, ohne vielleicht Aspekte zu vergessen: vielseitig, unterhaltend, bildend, anregend, international. Es wurden schon unzählige Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen zwischen Fremden und Einheimischen oder zwischen verschiedenen Nationalitäten untereinander, es wurden Interessen geweckt und Ideen gefunden. Frauen, die sich in ihren Heimatländern eher zurücknehmen mussten, fanden hier Gelegenheit und einen Weg, sich anzuschließen oder ihre Fähigkeiten zu entfalten und nutzbar zu machen. Familien konnten erleben, dass sie in unserem Gastland auch ihre Lebensart führen und zeigen können. Nach jedem Fest fühlten sich die Besucher reicher - an Erlebnissen, Erkenntnissen und Weltverständnis.