Führerlos fahrende Autos und nachwachsende Zähne

Tamara Retterath, Lirstal


Beschreiben möchte ich in diesem Artikel Zukunftsperspektiven, von denen ich entweder gehört, gelesen oder im Fernsehen gesehen habe. Nicht alle Erfindungen werden wir noch erleben.

In der nahen Zukunft werden die Fahrzeuge umgestellt auf Elektroantrieb, und in der fernen Zukunft sollen die Kraftwagen sogar führerlos fahren. Das wäre eine feine Sache, da man sich dann während der Fahrzeit auf andere angenehmere Dinge als denen des Fahrens widmen könnte. Außerdem wären auch ältere und eingeschränkte Leute besonders bei uns auf dem Land wieder mobil. In einem bayrischen Provinzdorf läuft bereits ein Versuch, in dem ein Bus ohne Fahrer steuert. Momentan muss derzeit aber immer noch ein Fahrer für den Fall der Fälle im Bus als Begleitperson mitfahren, um einzuspringen, denn der Bus hat noch nicht gelernt, Hindernisse zu überholen. Schon heute gucken die Leute im Geschäft vor Ort nach Waren wie Elektronik, Bücher oder Kleidung und lassen sich dort zeitintensiv beraten, kaufen dann aber günstiger im Internet. Dadurch werden die Geschäfte besonders in kleineren Innenstädten aussterben. Um diesem Trend entgegenzuwirken, bestelle ich selbst beispielsweise Bücher stets telefonisch einen Tag vorher im örtlichen kleinen Buchladen und kaufe sie am nächsten Tag persönlich dort ein, um die kleinen regionalen Geschäfte zu stärken. So mache ich es auch mit anderen Waren und kaufe nur ausnahmsweise besondere Güter im Internet, die es im herkömmlichen Handel der nächsten Klein- oder Großstadt nicht gibt. Die Geschäfte, die neben dem Internethandel bestehen können, werden in Zukunft mit digitalen Preisschildern ihre Waren auszeichnen. Das gilt besonders für den Lebensmittelhandel. Dann wird es in ein und demselben Discounter unterschiedliche Preise zu verschiedenen Uhrzeiten und auch Wochentagen geben. Wer sich morgens mit Ware eindeckt, kauft dann beispielsweise günstiger als abends nach Feierabend, wenn alle Erwerbstätigen einkaufen.

Generell werden viele Waren nach Hause geliefert werden, auch Lebensmittel, weil die Leute tagsüber arbeiten müssen. Unter oder neben dem Briefkasten wird ein außen zu öffnender kleiner Kühlschrank installiert, der vom Lieferdienst mit den Lebensmitteln befüllt wird.

Auch Bank- oder Versicherungsgeschäfte werden neben Behördenangelegenheiten zunehmend übers Internet getätigt. Ebenso verhält es sich mit dem Fernsehgucken, das zurzeit noch über Satellit oder Kabel funktioniert, bald aber nur noch über Internet. Steckdosen werden so klein wie USB-Stecker. Telefonfestnetzanschlüsse wird es in Privathaushalten immer weniger geben, die meisten telefonieren über Handy. Klassische Fotoapparate sterben für den Privatgebrauch aus, denn man kann ja mit dem Mobiltelefon fotografieren. Bald wird sich die intelligente Uhr durchsetzen, die das Handy mit all seinen Funktionen ersetzt.

Wünschenswert wäre es, wenn sich jeder Haushalt seinen Strom und seine Heizenergie zum Eigenbedarf selbst produzieren könnte und damit autark wäre. Bargeld wird abgeschafft, wenn sich in Zukunft niemand dagegen wehrt. Begonnen wurde mit diesem Schritt, in dem auf den Druck der neuen fälschungssicheren 500-Euro-Scheine verzichtet und die alten langsam über die Banken eingezogen werden. In Schweden, wo der bargeldlose Zahlungsverkehr schon weiter als in Deutschland fortgeschritten ist, haben selbst Obdachlose ein Gerät fürbargeldloses Bezahlen mit Kredit- oder Geldkarte. Dies war notwendig geworden, weil immer mehr Vorbeigehende sich bei den Bettlern damit entschuldigten, kein Bargeld oder zumindest kein Kleingeld dabei zu haben und die Spenden deshalb rapide zurückgingen. Deshalb entschied sich eine Hilfsorganisation, den Globetrottern ein solches Gerät zur Verfügung zu stellen. Mit Erfolg! Die kleinen Einnahmen der Bedürftigen stiegen wieder auf ihr altes Niveau.

Vor 20 Jahren erzählte mir eine Studienkollegin, dass an einer Uni in Süddeutschland, an der ihr Bruder studierte, intensiv geforscht wird, wie man bereits ausgewachsene kranke Zähne nachwachsen lassen kann. Hätte man dann Karies, bekäme man nur eine Spritze, der Zahn würde wie bei einem Nagetier hoch wachsen und man müsste bloß die überschüssige kranke Spitze abschleifen. Eine Vorstellung, die mich persönlich begeistert. Da sich in den vergangenen Jahrzehnten aber leider nichts in der Richtung getan hat, wird eine solche Entwicklung in der Zahnmedizin noch hunderte oder gar tausende Jahre benötigen. Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Welt digitaler und technischer wird und es Herausforderungen hinsichtlich des Umgangs mit der Technik geben wird. Hierfür ist ein lebenslanges Lernen nicht nur notwendig, sonder unabdingbar, wozu wir alle eine gute geistige Gesundheit benötigen.

Bargeld wird in Zukunft abgeschafft werden, wenn sich keiner von uns Bürgern dagegen wehrt.