Hillesheim im Wandel der Zeit

Felicitas Schulz, Hillesheim

Großen Anklang findet seit über 30 Jahren in der Burgstraße 20 das kleine Stadtmuseum bei Touristen und der Bevölkerung. Das ehemalige Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert gehört zu den vielen historischen Sehenswürdigkeiten in der Stadt. In einer Eckvitrine zwischen dem Museum und dem Kulturhaus „Alte Schreinerei" liegt eine circa drei Tonnen schwere Korallenkolonie aus dem Mitteldevon. Sie wurde bei Berndorf gefunden und gehört zu etwa 400 Millionen Jahre Erdgeschichte in der Hillesheimer Verbandsgemeinde. Im Obergeschoss sind in mehreren Abteilungen Infos zu vulkanischen Gesteinen und Mineralien zum Anfassen ausgestellt. Viele Besucher und besonders Kinder sind von den heimischen Fundstücken fasziniert. Korallen, Dreilappkrebse, Seelilien, Brachiopoden, Riffbildner und auch der Abdruck eines Sauriers, dem „ Eifelsaurus triadicus", gehören dazu. Im Erdgeschoss befinden sich an Stellwänden alte Fotoansichten und Zeittabellen vom bäuerlichen Ortskern bis hin zur erfolgreichen Teilnahme zur Europäischen Beispielstadt 1981/82.

Die frühmittelalterliche Besiedlung, die Stadtmauer und Burg, das AugustinerKloster, die Pfarrkirche St. Martin, der Vieh-und Krammarkt, der Bau der Eisenbahn und gesellschaftliche Ereignisse machten den ehemaligen Kurtrierischen Amtsort bekannt. In Schaukästen und Vitrinen sind Leihgaben und gespendete Dokumente, Siegel, Urkunden, Eifelliteratur sowie eine Vielzahl früherer Haushalts- und Handwerksgeräte zu betrachten. Fotoalben von Wegekreuzen, Kapellen, Krippenspielen und der im Jahre 2001 durchgeführten Historischen Festwoche sind einzusehen. Das Museumsteam trug in monatelanger Recherche Hausnamen, Hausmarken und Aussagen von Zeitzeugen zusammen. Sie dokumentieren jahrzehntelanges Leben in guten wie in schwierigen Jahren. Großes Interesse finden die auf großformatigen Tafeln aufgeführten Hausnamen vieler Hillesheimer Familien.

Wie im Jahre 1910 für Haushalt und Hof geworben wurde, kann auf Werbeblättern nachgelesen werden. So bot im Jahre 1910 das Kaufhaus C.W. Kloep durch günstige Abschlüsse für nur 95 Pfennig in bar ein Bügelbrett, ein Likörservice, eine Wandkonsole, Schürzen oder Aussteuerartikel an. Die Eifelvereins Theatergruppe „Spielleute zu Hillesheim" sind an einer großen Bilderwand bei historischen Aufführungen und ihren Erzählnachmittagen zu bewundern. Das Kriminalhaus ist mit einem reich bebilderten Aufhänger ganz im Zeichen des Krimis zu bestaunen, was dazu führen kann, in Deutschlands Krimihauptstadt in das Cafe Sherlock oder in das Krimihotel einzukehren. Andere Besucher sind zusätzlich noch neugieriger und schauen sich die mittelalterliche Stadtmauer mit begehbarem Wehrgang in der Altstadt an.

Das Museum ist samstags bei freiem Eintritt von 10-12 Uhr geöffnet oder nach Vereinbarung mit der Tourist-Info, Tel. 06593 809200, Am Markt 1.