Gewerbestandort mit 500 Arbeitsplätzen!

Dargestellt am regional bedeutsamen Industrie- und Gewerbestandort der Verbandsgemeinde Hillesheim in Wiesbaum

Josef Weber, Wiesbaum (ehemaliger Geschäftsführer des Zweckverbandes des IGP)

Seit der Eröffnung des Europäischen Binnenmarktes am 01.01.1992 steht der Wirtschaftsstandort Deutschland verstärkt auf dem Prüfstand. Insbesondere ist hier die Region Trier wegen ihrer Grenzlage zu den Nachbarstaaten gefordert.

Unter dieser Prämisse und mit dem Leitthema Entflechtung der Ballungsräume war es Zielvorstellung, dass die Planung gewerblicher Arbeit zur Wohnung kommen soll und nicht umgekehrt. Die Planungsgemeinschaft Trier hat aus dieser Forderung heraus eine Teilfortschreibung des Regionalen-Raumordnungs-planes vorgenommen, mit den Schwerpunkten „Industrie- und Gewerbestandorte".

Losgelöst von der bisherigen Zuordnung von Ober-, Mittel- und Grundzentren sollten großflächige Industrie- und Gewerbeflächen auf der sogenannten „Grünen Wiese" ausfindig gemacht werden, die ökologisch und ökonomisch als vertretbar erschienen. Hierfür wurden vier Gebietstypen entwickelt: A-Standort = für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz; B-Standort = für den Wirtschaftsstandort Region Trier; C-Standort = für den Wirtschaftsstandort der Verbandsgemeinde; D-Standort = für die Eigenentwicklung der Stadt/Gemeinde.

Für die Auswahl der zahlreichen Bewerberstandorte - nach objektiven Bewertungskriterien - wurde von der Planungsgemeinschaft Trier für den Bereich des Landkreises Vulkan-eifel eine Arbeits- und Unterarbeitsgruppe gebildet. Mit den Kriterien Verkehr, Umwelt, Mikro-Standort, Raum- und Siedlungsstruktur wurde eine Auswahl vorgenommen mit dem Ergebnis, dass für den Nordkreis Vulkaneifel der B-Standort Wiesbaum festgelegt wurde.
Aus der Landwirtschaft kam die Frage auf, warum gerade diese ebene Fläche zwischen den Orten Wiesbaum und Mirbach (an der L 26) ausgesucht wurde. Der Vorteil für diesen Standort war insbesondere die günstige Lage der L 26 zur Verkehrsanbindung zur A1. Weiterhin war diese Fläche gut geeignet für eine Terrassierung der Baugrundstücke mit einem Trennsystem für Oberflächen- und Schmutzwasser.

Aus heutiger Sicht kann gesagt werden, dass die Entscheidung für diesen Standort richtig war. Während im Landkreis Vulkaneifel 1992 noch 476 Haupterwerbsbetriebe und 1.337 Nebenerwerbsbetriebe in der Landwirtschaft existierten, ist diese Zahl rapide gesunken. Auch in den Orten Wiesbaum und Mirbach ist diese Entwicklung nicht vorbeigegangen. Zurzeit gib es noch sieben Haupterwerbsbetriebe und einige wenige Nebenerwerbsbetriebe. Mit 50 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche kann heute kein Vollerwerbsbetrieb mehr bestehen.

Natürlich hat die Erschließung auch viel Geld in Anspruch genommen. Dafür wurde ein

Zweckverband gegründet. Mit Unterstützung der Ortsgemeinde Wiesbaum, der Verbandsgemeinde Hillesheim, dem Landkreis Vulkanei-fel, der ADD Trier und dem Land Rheinland-Pfalz wurde eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme mit einer Bezuschussung bis zu 70 % durchgeführt. Hierzu nur wenige Zahlen: Ausgaben = Erschließung, Eingrünung und Ausgleichsmaßnahmen 15 Mio. - Errichtung des Gründer- und InnovationsZentrums Higis 15 Mio.

Einnahmen = Gewerbesteueraufkommen der Ansiedlungsbetriebe 1,0 Mio. jährlich Gesamtlebensleistung eines gewerblichen Arbeiters 1,0 Mio.