Edelsteine der Natur im Landkreis Vulkaneifel

Bienen, Hummeln, Käfer, Schmetterlinge, Schwebfliegen und Wespen

Diethelm Stump, Mürlenbach

Geflügelte Schmuckstücke aus der Insektenwelt verzaubern seit jeher die Landschaft und verleiten zu einem stillen Lächeln der Freude. Wanderungen oder einfach nur Spaziergänge entlang der Sommerwiesen in der Vulkaneifel, die reich geschmückt sind mit allerlei bunten Blumen, führen das betrachtende Auge automatisch auch zu den brummenden und flatternden kleinen Nektar suchenden Flugkünstlern. Ein wahrer Insektentummelplatz kann auch ein mit Blumen und Blühsträuchern bestückter Garten sein, in dem die Insekten in aller Ruhe beobachtet werden können. Als Augenschmaus entpuppt sich eine angelegte Krokus-Wiese, auf der Anfang März hunderte von Bienen und Hummeln ihre erste Nahrungsquelle nach dem Winter besuchen. Insekten werden trotz all ihrer Schönheit von Gärtnern und Landwirten in Nützlinge und Schädlinge eingeteilt. So ist die Honigbiene als Bestäuber und Honiglieferant ein angesehener Nützling, während der gestreifte Kartoffelkäfer mit Recht als großer Schädling gilt. Alle Insekten haben jedoch eines gemeinsam, ihr Bestand ist laut Studien in den letzten 27 Jahren um die kaum vorstellbare Zahl von 75 Prozent zurückgegangen. Dies ist umso dramatischer, weil viele Pflanzen- und Obstarten auf die bunten Bestäuber angewiesen sind. Der mit Naturschutzgebieten reichlich gesegnete Landkreis Vulkaneifel scheint mit seinen Biotopen nicht so hart betroffen zu sein und hat so eine gewisse Ausnahmestellung was Arten- und Stückzahl betrifft. Ob auf der Heid bei Stadtkyll, dem Dauner Maargebiet, den Gerolsteiner Dolomiten, Mosbrucher Weiher oder der Hönselberg bei Niederehe, allesamt sind diese Gebiete exzellente Lebensräume für Insekten aller Art. Wild- und Honigbienen haben ihr Auskommen, Wespenarten finden ihre Nahrung, Schmetterlinge haben ihre Nektartankstellen und Käfer sowie Schwebfliegen wissen das reichlich vorhandene Nahrungsangebot zu nutzen. Durch Pflegemaßnahmen verschiedener Institutionen und das Vernetzen einzelner Schutzgebiete sowie das Beantragen neuer Schonflächen, wie zum Beispiel Seiderath, ist der Bestand der Arten in der Region einigermaßen gesichert. Wenn Allerweltschmetterlinge wie der kleine Fuchs oder das Widderchen zahlenmäßig zurückgehen, ist höchste Eile geboten neue Lebensräume zu schaffen. Hier sollte jeder sich angesprochen fühlen den Insekten zu helfen und ein bisschen Wildnis im Garten stehen lassen (Brennnesseln), „Insektenhotels" aufhängen und keine Wildblumen auf Sommerwiesen pflücken. Fehlen Insekten, so geht auch die Zahl der Vögel zurück, weil ihre Nahrungsquelle versiegt und somit keine Brut aufgezogen werden kann.

Exotische Insekten, wie die aus Asien stammende Buschmücke, der Buchsbaumzünsler oder die Kirschessigfliege sind Naturschützern und Landwirten ein Dorn im Auge, weil sie nicht nur wirtschaftlichen und ökologischen Schaden anrichten, sondern durch Übertragen von Krankheiten gesundheitliche Gefährdung hervorrufen. Die Wärme liebenden Zuwanderer haben Gott sei Dank noch nicht alle die doch etwas rauere Eifel erreicht und richten somit momentan noch keine größeren Schäden an.

Glücklicherweise ist der Landkreis Vulkaneifel durch sein weitsichtiges Handeln im Bereich des Natur- und Artenschutzes noch eine Art Paradies für die geflügelten Edelsteine aus der Insektenwelt.

Literaturnachweis: Kosmos Naturführer, Welches Insekt ist das George C. McGavin, Insekten und Spinnentiere