Als Frankreichs Armeen die Eifel verwüsteten

Das verhängnisvolle Jahr 1689

Alois Mayer, Daun-Pützborn

Der verheerende Dreißigjährige Krieg war zu Ende. 1648 wurde in Münster ein Frieden geschlossen. Friede!? Welch edles Wort, aber nur auf dem Papier! Die kommenden Jahrzehnte waren geprägt durch Unruhen und Streitereien, durch Not, Tod und Elend. Verstärkt seit 1660 zogen Jahr für Jahr französische Truppen durch linksrheinische Gebiete, rissen große Teile der Eifel an sich (Grafschaften Manderscheid und Blankenheim sowie die dazugehörigen Herrschaften Kail und Neuerburg, die Fürstabtei in Prüm), brannten Städte nieder, verwüsteten und plünderten alle Burgen, Schlösser und viele Klöster, erpressten Abgaben, erstickten jedwede Gegenwehr. Die Bevölkerung musste erneut furchtbares Leid durch den „Erbfeind", die Franzosen, erdulden. „Ihr Land zu vergrößern ist die würdigste und angenehmste Beschäftigung der Herrscher", verkündete der französische König Ludwig XIV. und verfolgte stringent das Ziel, Frankreichs Grenzen bis hin zum Rhein zu vergrößern

Eine weitere Rechtfertigung bot ihm der Tod von Karl II., Kurfürst der Kurpfalz, am 26. Mai 1685. Da dieser keinen männlichen Erben hinterlassen hatte, war dies für den französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. Anlass, Ansprüche auf das kurpfälzische Erbe zu erheben, weil sein Bruder, der Herzog von Orleans, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten Karl, Lieselotte von der Pfalz, geheiratet hatte. Sein Begehren wurde von der in Düsseldorf residierenden katholischen Seitenlinie Pfalz-Neuburg abgelehnt. Für Ludwig Anlass, einen Krieg vom Zaun zu brechen, der bis 1697 weite Teile Europas verwüstete und in die Geschichte als „Pfälzischer Erbfolgekrieg" einging. 1688 fiel König Ludwig mit einem Heer von

20.000 Mann in Deutschland ein, ließ im Raum Ulm und Rothenburg 17 Dörfer niederbrennen, zerstörte unter anderem die Städte Mannheim, Heidelberg (1689 und 1693 auch das Heidelberger Schloss), Worms und Speyer (1689 auch den Kaiserdom), verlangte von der armen Landbevölkerung hohe Kontributionen. Und wer nicht gehorchte und zahlte, wurde umgebracht. „Bevor sie Brand anlegten, plünderten sie nicht nur alles, was sie Gutes vorfanden, sie vergewaltigten auch schamlos Mädchen und Frauen und begingen Tausende von Übergriffen solcher Art", heißt es in einem zeitgenössischen Bericht aus Heidelberg. War die Pfalz auch fern, so hatte doch auch die Eifel in diesen Zeiträumen äußerst viel zu erdulden und zu leiden. Durchmärsche verschiedenster Truppenteile, kriegerische Auseinandersetzungen zwischen deutschen Fürstentümern, Niederländern, Spaniern. Vor allem die französische Politik der verbrannten Erde führte zur Zerstörung zahlreicher Städte und nahezu aller Burgen und Schlösser. Fürs Trierer Land zerstörerisch wirkende Befehle erteilte der französische Kriegsminister Louvois1, der auf Veranlassung des französischen Königs Ludwig XIV. durch dessen Baumeister Vauban auf dem Halbinselberg mit dem Namen Mont Royal hoch über Traben (-Trarbach) ab 1687 eine gigantische Festungsanlage2 errichten ließ, die Raum bot für 12.000 Mann und 3.000 Pferde. Louvois war begeistert: „Es gibt nichts Schöneres als die Feste an der Mosel, welche die Grenzen Frankreichs sichern, und welche die Kurfürsten von Köln, Mainz, Trier und der Pfalz in solcher Abhängigkeit halten wird, dass diese Grenze besser und leichter zu verteidigen sein wird, als die von Flandern..." schrieb er am 18.5.1687.

Mont Royal war Dreh- und Angelpunkt, um von dort aus Eroberungszüge zu unternehmen. Um diese Festung leichter verteidigen zu können, ordnete Louvois an, das Vorgelände in einer gedachten Frontlinie Trier - Luxemburg - Bonn restlos zu verwüsten, um die Annäherung feindlicher Heere durch fehlende Versorgung, Unterbringung oder Verteidigungsburgen unmöglich zu machen. Die nun ab Frühjahr 1689 einsetzenden Plün-derungs- und Zerstörungszüge, die fast nirgendwo auf großen, bedeutsamen Widerstand stießen, verursachten entsetzliche Leiden bei der Bevölkerung. Rauch und Trümmer, Vergewaltigung und Mord waren ständige Begleiter des in die zehntausend gehenden Soldaten des Generals Boufflers3. Zurück blieben verbrannte Erde, Blut und Elend, Hunger und jahrelange Not.

Beispiele aus dem Eifelbereich dokumentieren das Schreckensjahr:

April 1689: Auf dem Weg zur angestrebten Rheingrenze wurden fast alle Festungswerke zerstört, so auch die Burgen in Brühl, Kerpen, Zülpich, Lechenich und am 21. April 1689 Stadt und Burg Münstereifel. Am 23. April wurden in Euskirchen die Stadttore verbrannt und die Palisaden niedergerissen, Das gleiche Schicksal erlitten Düren und Monschau. Altenahr wurde nach neunmonatiger Belagerung und Beschuss der Anlagen der Burg Are (Zerstörung des Mauerwerks und der Dächer) erobert und verwüstet.

Mai 1689: Am 1. Mai plünderten französische Truppen unter General Sourdis4 die Stadt Ahrweiler und brannten sie nieder; auch Dach, Türme und Glocken der Kirche wurden vernichtet. Lediglich zehn Häuser und die Stadtmauern überstanden die Verwüstungen. Am 2. Mai marschierten die Franzosen nach Andernach, das größtenteils in Flammen aufging. Die Truppen von rund 2000 Mann zogen weiter in Richtung Mayen und, nach einem Bericht des Verwalters der Burg Olbrück, Engelbert von Keiffenheim, bemerkte Sourdis am 3. Mai die nahezu unversehrte Burg Olbrück. Er ließ den Burgbewohnern eine Stunde Zeit, um persönliches Hab und Gut zu retten; dann begann das Zerstörungswerk. Ohne konkreten

zerstörte Löwenburg Gerolstein 1995 © Alois Mayer, Daun

strategischen Grund wurden zwischen 10 und 11 Uhr Mauern und Gebäude abgerissen und an mehreren Stellen Feuer gelegt. Kurz darauf belagerte Sourdis die Nürburg. Durch Verrat gelang es den Truppen, die stolze Eifelburg zu nehmen und weitgehend durch Sprengung der Wehranlagen zu zerstören. Die Burgruine wurde danach als Steinbruch genutzt.

Am 6. Mai erreichten Sourdis' Truppen die zu Kurtrier gehörige Stadt Mayen, die Monate vorher einige Angriffe französischer Truppen unter Generalleutnant Philippe-Auguste le Hardy Marquis de laTrousse (+ 1691) und General Boufflers abwehren konnte, nunmehr aber erobert, geplündert und größtenteils zerstört wurde. Dabei brannten sie ebenfalls das kurfürstliche Schloss (Genovevaburg) nieder. Cochem: Nachdem bereits am 4.5.1689 sowohl die Burg Cochem als auch die Winneburg geplündert worden waren, ließ Leutnant de Saxis am 16. Mai die Winneburg durch seine Truppen (50 Reiter, 70 Musketiere) in die Luft sprengen. Die Chronik berichtet: „Gegen den Abendt ist das Schloss Winnenburg ahn den Himmel gehenckt und jämmerlich verbrannt worden, nachdem daß die Minen allererst angezündet. Dieser Spectakel ware grausam in der Nacht ahnzusehen und solte man vermeint haben, die Höll stünde offen." (Chronik des Cochemer Stadtschreibers). Die Winneburg wurde fortan nicht wieder aufgebaut und blieb Ruine.

Am 19. Mai erlitt die Burg Cochem das gleiche Schicksal. „Monsieur de Saxis hat Ordre mitgebracht, die Exekution mit dem Schloss und sonsten vorzunehmen... Und was die heiße und überaus große Flamme nicht verzehrt, haben die ahn 10 bis 12 Ohrten gelegten Minen zu Grund gerichtet und öden Wüsten assimiliert.." Danach zogen diese Truppen auf die andere Moselseite und führte dort ihr Zerstörungswerk weiter, beginnend mit Ort und Burg Beilstein.

August 1689: In der Mitte des Monats August unternahm General Boufflers mit fast 12000 Soldaten von Luxemburg aus erneut einen Zerstörungszug in die Eifel. Bald stand er vor Bitburg.

Diese Stadt war bereits 1667 von den Franzosen unter Crequi5 eingenommen und geplündert worden. Ein Teil der alten Mauern und Türme wurde niedergerissen. Die vollständige Zerstörung der Befestigung erfolgte nach der nochmaligen Belagerung und Einnahme durch die Franzosen 1675. Doch in 1689 wurde die Innenstadt sogar „par raison d'etat" (aus Staatsgründen) niedergebrannt und ausgeraubt. (https://kulturdb.de/einobjekt. php?id=1872).

Weiter ging der Plünderungs- und Verwüstungszug nach Mürlenbach, hinterließ dort eine verwüstete Burg und einen geplünderten Ort, erreichte Prüm. Der Ort wurde gebrandschatzt und die Wohnung des Abtes, die sogenannte Burg, ging in Flammen auf. Stadtkyll: Die Kirchenrechnungen künden von großen Schäden, die die marodierenden

zerstörte Löwenburg Gerolstein ©Alois Mayer, Daun

Franzosen verursacht hatten: „weilen durch Kriegßverderbnuß die Haber leyder zu schanden gemacht worden. weilen leyder Gottes von den frantzosen die liebe Winterfrucht abgemehet und daß Hew abgeätzet worden. als die frantzosen hierumb geschwebet, und sie die Glocken ahn unterschiedlichen orthen weggenohmen.."(Oster, 16) Am 20. August 1689 drangen über tausend französische Kavalleristen in den kleinen Ort Ulmen ein. Sie verbrannten das Dorfund zerstörten die Oberburg völlig. Die Leute liefen aus Angst in die Wälder und hausten monatelang in Höhlen.

Am 26. August 1689 wurden Burg und Ort Kerpen gänzlich zerstört. Die kriegerische Maschinerie zog weiter nach Hillesheim: „Anno 1689 den 28 monaths Augusti haben die Frantzosen auf Befehl des General Bouf-flers die um die Stadt Hillesheym gelegenen Thürme gesprengt, Hillesheym verbrannt, wie denn auch andere in diesem Land gelegene Kellereien und Schlösser, alsda ist Kerpen, Schönecken, Schönberg, Daun, Cochem, Ulmen, Mayen, Wittlich, Monreal, Man-derscheidt und andere mehrere, woruffdie Frantzosen hinwegzogen. Fünf Tage darnach 300 Mann von ihnen zurükkomen, das Kloster bestürmt, die Wallen und Mauern des Klosters zu demoliren befohlen, oder das Kloster in Brand zu stecken, woruff dann die Holländer aus dem Lager von Bonn kommen ad 16.000 Mann Reuterei, die Frantzosen vertrieben, 3 Tage hier stehen blieben, die Sommerfrüchte, welche noch auf dem Feld waren fouragiert." (Tagebuch des Augustinerklosters in Hillesheim). Am 29. zündeten sie die Stadt an. Eine große Zahl von Bürgerhäusern und die Kirche wurden Opfer der Flammen. Danach ging es nach Daun: „Das Jahr 1689 war für die Stadt Daun verhängnisvoll, indem der Ort und die Kirche von den Franzosen ausgeplündert wurden; sie machten das Heiligtum zum Stall für ihre Pferde, weil die Brandstifter die ganze Stadt in einen Aschenhaufen verwandelt hatten" (Pfarrer Schenten, Pfarrchronik). Nach der Zerstörung der Burg verließen die Grafen und Herren von und zu Daun ihren Stammsitz und begaben sich in Wien in österreichische Dienste.

Am 28.August wurde Monreal mit seinen beiden Burgen (Löwen- und Philippsburg) von französischen Truppen zerstört und gebrandschatzt, die seitdem nur noch Ruinen sind. 46 Häuser, nahezu der gesamte Ort, wurden vernichtet.

Das Massaker von Cochem

Nach ihrer Zerstörungswut in Cochem im Mai 1689 waren die Franzosen abgezogen; eine kleine deutsche Militäreinheit von etwa 1200 Mann unter dem Obristen Kratz von Scharfen-stein, nahm Besitz von Cochem und sollte es schützen.

Im August drangen die Franzosen erneut auf Cochem vor. Boufflers begann mit seinem Angriff am 26.8.1689. Trotz erbitterten Widerstandes fiel die Stadt beim vierten Sturm und wurde gegen 16 Uhr eingenommen. Der Obrist fiel, seine Mannschaft wurde niedergemetzelt. 2000 Franzosen mussten ebenfalls ihr Leben lassen.

Der Sieger zeigte kein Mitleid, auch nicht den unbeteiligten Bürgern gegenüber. Die Chronik schildert: „Da die Franzosen dann zwo Stunden lang in ihrer unmenschlichen Wüterey gegen die Einwoner getobet, Soldaten und Bürger, auch die in ihren Häusern verkrochene Weibspersonen niedergeschossen, erschossen, erstochen und erhauen, die unschuldige Kinder auff den Gassen gespießet oder zu den Fenstern hinaus in das aller Orten herfürbre-chende Feuer gestürzet. Hierauff lieffen sie, als Rasende nach dem Kapuzinerkloster, schlugen das Refektorium auff, machten auch allda die darinnen befindlichen Patres nebenst denen, welche an diesem Ort Schutz und Freyheit zu finden verhoffet, deren bei 400 waren, erbärmlich nieder. Hiermit war ihr Rasen noch nicht gesättigt, sondern sie zündeten über das die Stadt an allen Orten an, zogen die Soldaten, welche sich weigerten Dienste unter ihnen zu nehmen, ganz nackend aus,... kuppelten sie wie das Vieh zusammen, trieben sie an die Mosel auff die Wiesen, nahmen aber die Jungfrauen und jungen Weiber herauß und vergnügten damit ihre bestialische Begierden." Wittlich wurde durch General Louvois am 16. und 17. September 1689 überfallen, geplündert, dem Erdboden gleichgemacht und ange-

zündet, wobei auch das kurfürstliche Schloss zerstört wurde und die Franziskanerkirche niederbrannte.

Im Oktober 1689 schleiften die Franzosen die Burg Arras bis auf die Grundmauern. Nur der Bergfried, der im Erdgeschoss eine Stärke von vier Metern aufweist, widerstand allen Sprengversuchen.

Reste der zerstörten Wehrmauer der Burg Daun © Alois Mayer, Daun

Befreiung misslungen

Im Oktober 1689 vertrieben dann Truppen unter dem Befehl des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. die Franzosen teilweise aus dem Rheinland. Das Korps, das in die Eifel gesandt wurde, war 10030 Mann stark (4950 Infanterie, 5080 Kavallerie) und stand unter Leitung des Generals von Schöning6, der ab August 1689 versuchte, Boufflers in einer Schlacht zu stellen, was ihm aber nicht gelang. Die Franzosen wichen stets vor den anrückenden Truppen aus und bei ihren Zick-Zack Märschen schreckten sie nicht vor Plünderungen und Brandschatzungen selbst kleinster Orte zurück.

Ohne größere Befreiungsschlacht zog sich so dieser sogenannte Pfälzische Erbfolgekrieg noch über Jahre dahin. Die Eifel litt weiter unter Erpressung von Geldern und abzuliefernder Verpflegung, unter Gewalt, Übergriffen, Zerstörungen und Vernichtung von Feldfrüchten. Beispiel Gerolstein: Die Löwenburg war gegen größere Angriffe nicht gewappnet. Lediglich

Augustinerkloster Hillesheim alter Stich

eine burgeigene Verteidigungsmannschaft von 19 Mann, unter dem Befehl des Schlosskommandanten Maximilian Krantz von der Lytt, war vorhanden. Im Oktober 1689 forderten die Franzosen den Gerolsteiner Grafen auf, sofort die Festungswerke der Burg unter Aufsicht französischer Offiziere abzubauen, was dieser auch veranlasste. Damit war die Burg jedem weiteren militärischen Eingriff schutzlos preisgegeben. „Am 6. Juli 1691 ließ General Boufflers die Burg mit 180 Mann Soldaten unter einem Hauptmann besetzen. Die nach Kronenburg geflüchtete Grafenfamilie sorgte dafür, dass größere Truppenverbände nach Gerolstein verlegt wurden, um die Burg zu befreien. Am 3. August 1691 kam Obrist Graf von Vehlens mit zwei bis dreitausend Mann Reichstruppen und quartierte sich in Gerolstein ein. Tags darauf belagerte er die Burg und machte Versuche, diese einzunehmen. Am 5. August kam die Hauptmacht unter General von Eltern mit Jülicher Truppen. Da der französische Kommandant sich weigerte, die Burg zu übergeben, ließ er noch am gleichen Tage vom Heidkopf aus mit Bomben und Feuerkugeln Burg und Stadt in einen Trümmerhaufen verwandeln. Von der Stadt blieben nur sechs Häuser unversehrt. Am folgenden Tage fand seitens der Siegertruppen eine hemmungslose Plünderung in der ganzen Grafschaft statt, wovon kein Hof verschont blieb. Das war das traurige Ende der stolzen Residenz Gerolstein.

Die gräfliche Familie wohnte von nun ab in ihrem Hause in Aachen" (Peter Horsch, Burg Gerhardstein-Löwenburg, in Heimatjahrbuch Vulkaneifel 1984). Die Zerstörung der Eifel und der Krieg endeten erst am 20. September 1697 mit einem Friedensvertrag im holländischen Rijswijk7 zwischen Frankreich einerseits, England, den Niederlanden und Spanien andererseits. Am 30. Oktober trat Kaiser Leopold I. dem Frieden bei. Frankreich unter Ludwig XIV. musste auf die Pfalz, Lothringen und seine rechtsrheinischen Eroberungen verzichten, alle Eroberungen links des Rheines mit Ausnahme des Elsass mit Straßburg aufgeben und sich nach Frankreich zurückziehen. Wer aber glaubt, die Eifel durfte ab 1697 in Frieden leben, irrt sich, denn auch im kommenden Jahrhundert fanden noch viele Auseinandersetzungen, Kriege, Kämpfe und Schlachten statt, in denen die Eifel mitsamt ihrer Bevölkerung bluten, leiden, vieles erdulden und manchen Jungen als Soldat hergeben musste.

1 Francois Michel Le Tellier, Marquis de Louvois (* 1641; + 1691) war seit 1688 französischer Kriegsminister schuf durch Reorganisation und weiteren Ausbau des Heeres auf 300 000 Soldaten die Voraussetzungen für die Kriegs- und Eroberungspolitik Ludwigs XIV.

2 Die Festung wurde 1698, nach dem Frieden von Rijswijck, von den Franzosen selbst wieder zerstört.

3 Louis-Francois, duc de Boufflers (*1644; t 1711) war ein französischer Feldherr und Marschall von Frankreich; am 15. Oktober 1688 griff er im Pfälzischen Erbfolgekrieg mit 20.000 Mann die Festung Mainz an. Ende Oktober 1688 begannen seine Truppen mit der Belagerung von Koblenz, die große Zerstörungen in Koblenz verursachten. Er wurde 1693 zum Marschall und 1708 zum Herzog und Pair erhoben.

4 Henri d'Escoubleau de Sourdis (t 1712) war Graf, wurde französischer Offizier unter König Ludwig XIV. im Verlauf des Pfälzischen Erbfolgekrieges 1688-1697.

5 Die Franzosen müssen damals arg gehaust haben, denn bis

in unsere Zeit hinein hört man im Volk den Ausdruck: Es geht ,crequisch' = es geht sehr schlecht.

6 Hans Adam von Schöning (* 1641; + 1696) war ein kurbran-denburgischer und kursächsischer Feldmarschall. 1688/89 führte er im Pfälzischen Erbfolgekrieg die brandenburgischen Truppen gegen die Franzosen in der Eifel und am Niederrhein. Am 12. März 1689 besiegte er die Franzosen bei Uerdingen, heute Stadtteil von Krefeld.

7 holländische Gemeinde östlich von Den Haag