Handelsschul-Anekdoten

Schulbesuch - ein langer Tag

Friedbert Wißkirchen, Daun

Nach der Entlassung aus der Volksschule in Manderscheid besuchte ich Anfang der 1960er Jahre die „Kaufmännische Berufsfachschule - Zweijährige Handelsschule - des Kreises Daun", wie sie offiziell bezeichnet wurde. Da mein Heimatort im damaligen Landkreis Wittlich lag, wäre eigentlich die Schule Wittlich die normale Wahl gewesen. Wittlich war nur mit der Bahn erreichbar: zuerst mit dem Bus zum Bahnhof Manderscheid-Pantenburg, anschließend mit dem Zug nach Wittlich. Die Busverbindung Manderscheid - Daun hingegen war als direkte Verbindung günstiger. Doch vor dem Schulbesuch fand damals noch eine Aufnahmeprüfung statt, die aus einem Deutschtest und einer Prüfung in Mathematik bestand. Die Schule war auch nicht kostenlos. Anfangs war noch ein monatliches Schulgeld von 30 DM zu zahlen, bis es nach einem halben Jahr kostenfrei wurde. Aus Manderscheid begleiteten mich noch eine Mitschülerin und ein Mitschüler zur Handelsschule.

Der Schulweg

Heute wird ja häufig diskutiert, was einem Schüler an Schulweg und Fahrtzeiten zur Schule zugemutet werden kann. Die Frage der Zumutbarkeit stellte sich damals nicht, sondern: Was muss ich tun, um pünktlich die Schule zu erreichen? Morgens um 5.40 Uhr weckte mich meine Mutter und machte das Frühstück und die Pausenbrote. Spätestens um 6.10 Uhr ging es von unserem Wohnhaus rund 600 Meter zur Haltestelle, die am nördlichen Dorfende in der Dauner Straße lag. In Ermangelung einer Unterstellmöglichkeit oder eine Buswartehalle stellten wir uns bei Regen und Schnee im zugigen Eingang des 100 Meter entfernten Postgebäudes oder unter einem gläsernen Vordach der Gaststätte Brand mit der Werbung „Casparybräu" unter. Gegen 6.20 Uhr kam der Linienbus, in dem schon einige

Fahrgäste aus Meerfeld und Bettenfeld saßen. In Bleckhausen stiegen etwa sechs Personen zu, in Udersdorf war der Bus schon voll, die Weiersbacher hatten nur noch Stehplätze. Gegen 7.00 Uhr erreichten wir den Bahnhof in Daun, wo einige Fahrgäste in den Zug nach Gerolstein umstiegen, der um 7.10 Uhr von Mayen kommend, weiterfuhr. Die Schule begann um 8.00 Uhr und wir überbrückten die Zeit mit den Mitschülern aus dem Raum Ulmen, Utzerath, Darscheid und Gillenfeld im Bahnhofs-Wartesaal, tauschten noch Haus-

„Rammelspedjen" und „Eselsbrücke" um 1940 -bewältigen, bis wir über Schweiz- und Leopoldstraße die Schule in der Burgfriedstraße 254, erreichten. Foto: Archiv VG-Daun

Ansicht Leopoldstraße5

aufgaben aus und ärgerten Mitschüler. Gegen 7.45 Uhr machten wir uns dann auf den Weg, überquerten die sogenannte „Eselsbrücke"1, mussten den steilen 300 Meter langen Anstieg mit mehr als 13 Prozent Steigung am „Ram-melsberg"2, auf dem mit Kopfsteinpflaster befestigten Fußweg „Rammelspedjen"3 Das dreigeschossige Gebäude gegenüber dem Burgaufgang beherbergte nach dem Zweiten Weltkrieg die Kreishandelsschule, verfügte über ein Klassenzimmer im Erdgeschoss mit Nebenräumen und Toiletten, im ersten Stock über den Klassenraum mit Nebenraum und einen Aufenthalts- oder Pausenraum. Im Nebenraum standen die Schreibmaschinen unterschiedlichster Fabrikate und Baujahre. Wer zu spät kam, erwischte ein Vorkriegsmodell mit einer Tastatur, die noch aus Glas bestand. Eine zentrale Heizung gab es noch nicht. Wenn man die Klassenzimmer betrat, stand sofort links von der Eingangstüre ein großer Kohleofen, der vor Schulbeginn vom Hausmeister befeuert wurde. In den Pausen legte Hausmeister Empt dann nochmals Kohlen oder Briketts nach. Diejenigen, die in der Nähe des Ofens saßen, gerieten nicht nur vor und während der Klassenarbeiten ins Schwitzen und mancher ist bei wohliger Wärme schon mal eingenickt. Hausmeister Hubert Empt wohnte mit seiner Familie im Dachgeschoss. Im Schuljahr 1961/62 zogen wir in die Pavillonklassen der damaligen neuen Volksschule6 in der Jahnstraße um. Im Vergleich zu den bisherigen Verhältnissen stellten die neuen Räumlichkeiten eine wesentliche Verbesserung dar. Um 13.00 Uhr endete der Unterricht, und alle, die Richtung Manderscheid fahren wollten, hatten den Mittagsbus verpasst, denn der fuhr

ohne Rücksicht auf den Schulbetrieb um 12.40 Uhr ab. Auch der Zug Richtung Manderscheid um 13.00 Uhr war nicht mehr zu erreichen. Der nächste Bus fuhr um 17.00 Uhr, der nächste Zug Richtung Manderscheid zwar um 15.30 Uhr. Aber! Am Bahnhof ManderscheidPantenburg gab es keine Busverbindung in den drei Kilometer entfernten Heimatort. Im Sommer fuhren wir schon mal mit dem Zug und gingen vom Bahnhof aus zu Fuß, in der Hoffnung, dass ein Auto uns als Anhalter mitnehmen würde. Ansonsten versuchten wir im Aufenthaltsraum der Schule unsere Hausaufgaben zu machen oder verabredeten uns mit Dauner Mitschülern, gingen im Sommer ans Maar oder verbrachten den Mittag im Städtchen. Meistens kamen wir erst gegen 17.40 Uhr wieder in unserem Heimatort an und freuten uns auf ein warmes Essen. Nach einem langen Tag noch Hausaufgaben zu erledigen fiel schwer. Im Winterhalbjahr fuhren wir bei Dunkelheit weg und kamen in der Dunkelheit heim. Spätestens um 21.00 Uhr ging's zu Bett.

Die Lehrer

In den Fächern Betriebswirtschaft, Buchführung und Mathematik unterrichtete uns die Leiterin der Schule, Frau Dr. Gertrud Grom-mes. Pünktlichkeit gehörte nicht zu ihren Tugenden, auf Kleidung und Frisur legte sie keinen besonderen Wert. Ihre Schulbücher zierten wahrscheinlich das heimische Bücherregal, denn sie kam immer ohne Bücher und lieh sie sich bei den Schülern, die in der ersten Reihe saßen, aus. Bekannt war sie auch für ihre Sprüche. Bei falschen Antworten ertönte schon mal: „Du Knallkopp Du!" oder „Mancher lernt es nie, mancher lernt es noch später". Sie liebte ihren Cocker-Spaniel über alles und brachte ihn manchmal mit zur Schule, so dass wir versuchten, mit Fragen nach ihrem Hund und dessen Befinden von schulischen Themen abzulenken. Sie sammelte nie Hefte ein um unsere schriftlichen Hausarbeiten zu überprüfen, hatte aber ein gutes Gespür, wer seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Ihre Frage: „Lies vor, was Du geschrieben hast!" konnte oft nur mit stotternden Worten und fantasiereichem Gestammel beantwortet werden. Manchmal verschwand sie auch kurz auf ein

Teilchen verkauft wurden, sofern man sich das leisten konnte. Als der Rektor der Berufsschule Gerolstein, Dr. Bedner, als Schulaufsicht eines Tages in Daun erschien, war Dr. Grommes

Tässchen Kaffee ins angrenzende Cafe Schuler. Damals hatte das Cafe Schuler eine Seitentüre zum Schulhof, aus der in den Pausen auch

nicht in ihrer Klasse, sondern gerade im Cafe. Unbeaufsichtigt machten wir Lärm, balgten uns und liefen durch die Klasse, bis Rektor Dr.

Bedner mit lauten Worten Einhalt gebot. Frau Ansicht Hofseite - Schulhof und Parkplatz Dr. Grommes geriet in Erklärungsnot für ihre

Französisch, Spanisch, Polnisch und Russisch) wecken. Vor allem Lehrer Krings, damals Leiter und war eine Autoritätsperson. Er achtete sehr der Volksschule, konnte uns mit seiner forauf Disziplin und Ordnung und war auch so schen und humorvollen Art zur Teilnahme am gekleidet: Jackett, Weste, Krawatte. Zweimal Unterricht animieren. In Wirtschaftsgeografie in der Woche kam er von Gerolstein7 mit sei- unterrichtete Raimund Dupont10, ein junger nem „Gutbrod-Superior"8, einem zweisitzigen und freundlicher Lehrer. In Erinnerung geblie-Kleinwagen, zur Schule nach Daun, um uns ben sind seine Erzählungen über Reisen in ferne die Weltsprache Englisch näherzubringen. Länder, die uns faszinierten. Oft trug er einen „Good morning, sit down!" erscholl es zu Hut, den er immer keck und schräg aufsetzte. Beginn der Stunde. Manchmal, wenn jemand Unser Hausmeister Hubert Empt war ein äl-die Verben nicht gelernt hatte, ertönte auch terer, kahlköpfiger Herr im Rentenalter, der schon mal der Ruf: "Du Stockfisch!" Krämers sehr viel Verständnis für uns hatte und auch Gutbrod hatte schon einige Jahre auf dem schon mal einen kleinen Streich klaglos hinBuckel und der Motor verlor Öl. Also nahm nahm. Wenn wir manchmal das „Herr" und er aus dem Kofferraum eine Schüssel, stellte den Namen „Empt" zusammenzogen und ihn sie unter die undichte Ölwanne und füllte das mit „Hempt" grüßten, überhörte er es meistens. ausgelaufene Öl vor Antritt der Rückreise nach Gerolstein wieder ein. Die Rattenfänger

Unsere Fachlehrerin für Stenografie und Ma- In dem viel zu kleinen Aufenthaltsraum im er-schinenschreiben war Maria Offermann. Auch sten Obergeschoss erwärmte Hausmeister Empt sie kam zweimal in der Woche zum Unterricht in den Pausen Kakaoflaschen auf einem guss-nach Daun, als Mitfahrerin mit dem Kolle- eisernen Kohleofen in einem mit Wasser gegen Krämer oder später mit ihrem VW-Käfer. füllten großen Topf. Die Flasche Kakao kostete Schwarzes Haar und dunkle Augen, meist mit 0,40 DM, ein Becher 0,20 DM. Wir Auswärti-einem Kostüm gekleidet, schüchterte uns ihr gen verbrachten in diesem Raum oft die Zeit Blick schon ein. Sie war streng und hatte die zwischen Schulende und Heimfahrt. Eigentlich Klasse meist unter Kontrolle. Dennoch war sie sollten wir nachmittags dort unsere Hausauf-nicht nachtragend und hatte auch schnell ver- gaben erledigen, was aber sehr schwierig war, gessen, wenn die Leistungen mal nicht ihren wenn acht bis zehn Schüler zusammen sind. Vorstellungen entsprachen oder ihr Unterricht Immer hatte einer etwas anderes im Kopf als gestört wurde. Hausaufgaben, so dass es problematisch war Im Fach Deutsch und Geschichte übernahmen sich zu konzentrieren.

Lehrer der Volksschule Daun (Karl Krings9, Zwei Fenster dieses Raumes, auf der Rückseite Adolf Annen und später auch Alois Hermes) der Schule, erlaubten einen Blick auf den Inden Versuch, uns in Literaturgeschichte die nenhof. In einem Gebäude am Ende des Hofes

Abwesenheit und unser Verhalten. Unser Englischlehrer Martin Krämer beherrschte fünf Fremdsprachen (Englisch,

deutschen Dichter und Denker näher und Rechtschreibung und Interpunktion beizubringen und das Interesse für die Geschichte zu

war das Katasteramt untergebracht, und so war auf dem Hof immer ein Kommen und Gehen. Er war Parkplatz für die wenigen Autos und Schulhof zugleich. Wir schauten mal wieder zum Fenster hinaus, als einer der Mitschüler rief: „Da unten im Gully laufen Ratten!" In der Nähe der Hauswand lief scheinbar ein Abwasserkanal vorbei und durch den SchachtRost konnten wir die Nager beobachten. Natürlich wurden Reste der Butterbrote ausgepackt und wir gingen auf den Hof zum Gully, um die Tierchen zu füttern. Hilmar, der Sohn des Dauner Forstmeisters, der schon in der höheren Klassenstufe war, kam auf die Idee Ratten für seine Eule zu fangen. Aber wie? Damals verkaufte das nahegelegene Fachgeschäft Uhren-Mayer nicht nur Uhren und Schmuck, sondern auch Musikinstrumente und Angelzubehör. Also kauften wir einen Angelhaken und ein Stück Angelschnur und in der unmittelbar neben der Handelsschule gelegenen Metzgerei Jung11 erbettelten wir einige Stückchen Fleisch. Zuerst wurden ein Paar Fleisch-bröckchen in den Kontrollschacht geworfen, die dankbar von den Ratten angenommen wurden. Dann wurde ein Fleischbrocken am Angelhaken befestigt und mit der Schnur in den Gully abgesenkt. Schnell hatte eine Ratte das Fleisch samt Angelhaken geschluckt, ein Zug an der Schnur und die Ratte baumelte am Haken, zappelte und schrie, Töne, die durch Mark und Bein gingen. Wir nahmen allen Mut zusammen, hoben den Schachtdeckel an, und Hilmar erlöste das Tier mit einem Stockschlag ins Genick. Dann legte er die Ratte auf seinen Fahrradgepäckträger und brachte sie seiner Eule, die einen gebrochenen Flügel hatte, als Mahlzeit. Mit unserer Aktion hatten wir die Ratten für einige Zeit vertrieben.

Die Erntehelfer

Frau Dr. Grommes besaß ein Haus in der Gartenstraße. Das große Grundstück war mit vielen Obstbäumen bestanden, und es nahte die Erntezeit. Natürlich wusste unsere Schulleiterin auch, wer nachmittags nicht sofort nach Hause fahren konnte. Es war Oktober, und die Sonne schien aus blauem Himmel, als in einer Unterrichtspause Frau Dr. Grommes meinen Mitschüler Peter Krämer und mich zur Seite

nahm und uns um 14.00 Uhr als „freiwillige Erntehelfer" zu ihr nach Hause „verpflichtete". Auch zwei Dauner Mitschüler wurden noch herbeizitiert. Der Hinweis unserer Lehrerin: „Ihr habt ja heute Nachmittag sonst nichts zu tun" überzeugte zwar nicht, aber wir hatten die Hoffnung, durch unseren Arbeitseinsatz unser Ansehen und die Noten zu verbessern. Als wir vier Erntehelfer ankamen, standen schon Körbe und Kisten bereit. Die Äpfel sollten per Hand oder Apfelpflücker geerntet werden, eine mühsame Arbeit. Zwei Stunden hatten wir schon im Schweiße unseres Angesichts gepflückt, und uns plagten Durst und Hunger. Aber das schien unsere „Arbeitgeberin" nicht zu merken. Wir schleppten die Kisten in den Keller und sahen in einem Regal Flaschen mit Apfelsaft. So gingen wir öfters in den Keller und brachten im leeren Korb oder Kiste eine Flasche mit nach oben und stillten unseren Durst mit Apfelsaft. Wenn Frau Dr. Grommes im Haus war, kletterten wir auf einen Baum und schüttelten die Äpfel ab. Schulkamerad Peter Krämer hatte keine Lust mehr und stand unter dem Baum und versuchte herunterfallende Äpfel mit dem Taschenmesser aufzuspießen. Eine halbe Stunde, bevor unser Bus fuhr, wollten wir uns verabschieden. Aber wir mussten noch die restlichen Körbe und Kisten in den Keller schleppen, ehe wir den Heimweg antreten durften. Großzügig erlaubte uns Dr. Grommes einige Äpfel mitzunehmen. Bevor wir den Keller verließen, ritzte Freund Peter aus Frust über die „freundliche Behandlung und gute Entlohnung" noch in jedem Korb und jeder Kiste einen Apfel mit dem Messer an, der dann unter der obersten Schicht versteckt wurde. Unsere Lehrerin wird sich gewundert haben, dass so viele Äpfel so schnell faulten. Auf unsere Noten hat sich die Erntehilfe jedenfalls nicht positiv ausgewirkt. In unseren Reihen hatten wir einige gute Fußballer, so dass wir ein Fußballspiel gegen die Handelsschüler aus Gerolstein ausmachten, um die Vormachtstellung im Fußball zu klären. Bei Schneeregen und matschigem Untergrund endete das Spiel in Gerolstein mit einem gerechten Unentschieden. Ein weiteres Spiel trugen wir bei Minustemperaturen gegen eine israelische Mannschaft auf dem knochenhart

Die Mannschaft: v.l.n.r. Jakob Maier f, Klaus Fügen, Friedbert Wißkirchen, Herbert Schildgen f, Alois Steinebach, Gerd Becker, Hans Stadtfeld, Werner Wilhelmi f, K. H. Haubrichs, Richard Neisen f, Harald Thönnes

gefrorenen Hartplatz des Wehrbüschstadions aus. Die armen Jungs aus einer in Daun weilenden israelischen Jugendgruppe froren erbärmlich und hatten gegen uns, mit der Eifeler Witterung vertraut, mit Fußball- und Handschuhen ausgestattet, keine Chance. Meine Handelsschulzeit ist nun 56 Jahre vorbei, die „Schandtaten" verjährt. Eine Handelsschule gibt es in Daun nicht mehr. Wie haben sich die Zeiten gewandelt! Heute werden Schulöffnungszeiten und Fahrpläne koordiniert und aufeinander abgestimmt. An den Bushaltestellen gibt es Unterstellmöglichkeiten. Die Busse fahren bis zu den Schulen und nicht nur bis zum Bahnhof. Außer an Privatschulen muss kein Schulgeld mehr gezahlt werden. Würde man heute seinen Kindern einen Schulbesuch unter diesen Bedingungen noch zumuten? In der Nachbetrachtung bin ich trotzdem froh, dass ich die Möglichkeit hatte, eine weiterführende Schule zu besuchen und die Mittlere Reife zu erlangen. Sie war mir und vielen Mitschülern eine gute Grundlage für das spätere Berufsleben. Ab und zu treffe ich noch Mitschüler von damals und dann lebt so manch lustige Anekdote wieder auf. An die positiven Seiten der Schulzeit erinnere ich mich gerne, die täglichen Strapazen, die mit dem Schulbesuch verbunden waren, sind längst Vergangenheit.

1 Eselsbrücke, Städterbrücke - Heutige Fußgängerbrücke über die L46 (Umgehung) und die Lieser, erbaut 1895 als Verbindung zwischen Bahnhof und Stadtzentrum. Ihren Namen hat sie vom Esel des Hotels Schramm (heute: Hotel Stadt Daun). Das Gepäck der Hotelgäste holte der Hausbursche mit einem Karren, gezogen von einem Esel, am Bahnhof ab und fuhr dann über die Brücke ins Hotel oder umgekehrt..

2 Rammelsberg: Katasterbezeichnung für den Hang zwischen dem Hotzendrees und Lieser bis zur Stadthalle Forum, Kreissparkasse, Gartenstraße

3 Rammelspedjen = abgeleitetvom Distrikt Rammelsberg. Die Bezeichnung „Pedjen" bedeutet im Dauner Dialekt = Pfad, Pfädchen

4 Burgfriedstraße 25 - Erbaut als Hauptgebäude der Hofanlage Hölzer (ca. 1840), später Bürgermeisterei-Verwaltung. Nach dem II. Weltkrieg: Apotheke, Handelsschule, Arbeitsamt, Volkshochschule;jetzt: Zahnarztpraxis Hoffmann-

Pötsch

5 Den heutigen Eingang gab es damals nicht; der Eingang erfolgte von der Hofseite

6 Volksschule in der Jahnstraße, heute: Grundschule Daun

7 Die Lehrer Krämer und Offermann unterrichteten und wohnten in Gerolstein, wo der Kreis auch eine Handelsschule unterhielt.

8 Die Firma Gutbrod, 1890 gegründet, baute Motorräder, Autos und Traktoren - Sitz der Firma war Saarbrücken-Bübingen. 1954 wurde die Autoproduktion eingestellt; das Fahrzeug von Lehrer Krämer, der Gutbrod-Superior, wurde zwischen 1950-54 gebaut

9 Lehrer, RektorderVolksschule, Hauptschule und später Schulrat bei der Bezirksregierung Trier

10 Raimund Dupont war 1961-62 Lehrer an der Volksschule Salm

11 Metzgerei und Gaststätte Jung, das Anwesen wurde in den 1970er Jahren abgerissen, dann der DELTA-Markt errichtet, heute: „Dänisches Bettenlager". Die Metzgereien, bei denen in den 1960er Jahren auch Fleischabfälle in die Kanalisation gelangten, zogen natürlich Ungeziefer an.