berichte sowie Krankheitsausbrüche wie beispielsweise Masern oder Diphterie beschrieben. Kinder, die damals beschäftigt waren, wurden auch regelmäßig gezählt. Hier ein Auszug aus dem Jahre 1904:

„Am 15.11.1904 wurde eine Nachweisung über die im letzten Jahre (15. November 1903 bis 14. November 1904) im gewerblichen oder landwirtschaftlichen Betriebe gegen Lohn beschäftigt gewesenen Kindern eingereicht. Es wurde festgestellt, daß 9 Kinder bis zu 4 Wochen und 2 bis zur Dauer von 13 Wochen in der besagten Weise landwirtschaftliche Arbeiten geleistet hatten." 1913 wurde in Niederehe nach 20-jähriger Planung ein neues Schulgebäude mit feierlicher Prozession eingeweiht. Aufgrund des Zweiten Weltkriegs fiel der Schulbetrieb in Niederehe von Juli 1944 bis September 1945 aus. Danach fand man das Schulgebäude und die Lehrerwohnung in einem zerbombten und zerstörten Zustand. Fast alle Fenster waren zerstört, Bänke und Tische sowie Lehrmate-rialen fehlten. Der Unterricht fand zunächst dreimal wöchentlich halbtags statt und normalisierte sich im Februar 1946. In den folgenden Jahren fanden einige Lehrerwechsel und Vertretungen statt. Mit Wirkung vom 1 April 1962 wurde dem Lehrer Heinrich Ingenerf aus Xanten-Wardt die Leitung der kath. Volksschule Niederehe übertragen. Es war seine erste Lehrerstelle. Die Unterstufe (1.-4. Schuljahr) übernahm die Junglehrerin Helga Schiffer. Die Volksschule war damals wieder zweiklassig und 60 Kinder besuchten den Unterricht. In den Sommerferien 1962 wurde die Lehrerdienstwohnung zu einem zweiten Schulsaal umgestaltet, den die Unterstufe bezog. Dann folgten Jahre eines Organisationswandels, der letztlich das Ende der Volksschule einläutet.

1967 wurde das neunte Schuljahr eingeführt und die Kinder der Schuljahre 7 bis 9 der Volksschule Kerpen zugewiesen. Niederehe wurde somit wieder einklassig. Die „Volksschule" hörte 1968 auf zu bestehen und wurde aufgeteilt in die Grundschulen und Hauptschulen. Das fünfte und sechste Schuljahr wurde 1968 aus Niederehe abgezogen und der Hauptschule Hillesheim zugewiesen.

In Niederehe verblieben 4 Grundschulklassen mit insgesamt 22 Schulkindern. Eine solche Grundschule war aus finanziellen Gründen nicht überlebensfähig. Das Kreisschulamt Daun legte die Unterbringung der Klassen 1970 wie folgt fest: Das 1. und 2. Schuljahr besucht die Schule in Kerpen, das 3. und 4. Schuljahr die Grundschule in Uxheim. So endete 1970 endgültig das Bestehen der Schule in Niederehe.

Das ehemalige Schulgebäude aus dem Jahre 1913 wird heute als Gemeindehaus genutzt und wurde inzwischen renoviert und mit einem schönen Anbau vergrößert.