Stefan Block aus Dockweiler zaubert Holzkunstwerke

Bernd Schlimpen, Schalkenmehren

Früher musste man das Holz für die offenen Feuerstellen im Haus besorgen und bearbeiten. Es wurde aus dem Wald geholt, geschnitten, gehackt und zum Trocknen in den Schuppen oder an einen anderen geschützten Platz gebracht. Wer hätte damals daran gedacht, dass man heutzutage Kunstwerke aus kräftigen Baumstämmen zaubert? Wer in Dockweiler in die Straße „In der Heck" einbiegt, wird von einem grimmigen Teufel begrüßt, den Kettensägenkünstler Stefan Block aus Holz geschaffen hat. Doch Block selbst ist überhaupt nicht grimmig. Er lockt jede Menge Besucher auf sein Anwesen. Bevor er sich an eine Figur gibt, trainiert er zunächst mit der Kettensäge, um das richtige Gefühl für die Eiche aus den nahe gelegenen Wäldern zu bekommen. Bei seinem Hobby darf ihm jedermann

Jeder Schnitt muss sitzen.

©Bernd Schlimpen, Schalkenmehren

zuschauen. Beruflich bildet Stefan Block im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz Straßenbauer und Straßenwärter sowie Bauzeichner aus. Als bei einem Forstlehrgang ein Kollege ein Schwein schnitzte, bedeutete dies für Stephan Block: „Gesehen, selbst ausprobiert, neues Hobby entdeckt!" So geht der heute 46-Jährige bereits seit dem Jahr 2001 dieser Freizeitbeschäftigung nach - von seiner Frau Michaela bewundert und gefördert und seit 2014 auch im Rahmen von Wettbewerben betrieben. Block erklärt: „Kettensägenschnitzen ist Leistungssport. Ich gehöre der Deutschen Nationalmannschaft an, mit der wir in Mulda beim Hyskycup sehr erfolgreich waren." Für solche Veranstaltungen hat er eine breite Palette geschnitzt: Tiere, Personen, Kirchen, Autos, Motorräder. Die Figuren entstehen zunächst in seiner Phantasie, entweder spontan oder anhand von Abbildungen. Er zeichnet nicht vor. Die Vorhaben gehen in die Kette, und diese frisst sich ins Holz. 25 verschiedene Sägen mit verschiedenen Schwertern besitzt Stefan Block. Und benötigt als weiteres Werkzeug: Winkelschleifer, Fingerschleifer, Fräse, Bohrmaschine. Auch Schnittschutzschuhe und -hose, Schutzbrille und Gehörschutz gehören zu seiner Ausstattung. Eichenstämme bevorzugt er, weil sie kurzfaserig sind, die längste Lebensdauer und das schönste Innenleben haben.

Seine Kinder Helena (19), Jonas (18) und Levin (6) schauen dem Kettensäge gewandten Vater ebenso gerne zu wie seine Ehefrau Michaela. „Ich möchte dieses Hobby noch viele Jahre ausüben. Dabei ist mein Vater Edgar meine rechte Hand beim Anstreichen und bei der Werkzeugpflege", erklärt er. Für Kindergarten, Grundschule, Sportverein und Ortsgemeinde hat er Figuren und Bänke geschaffen. Und hat noch ein entspannendes Hobby: das Hechtangeln in Irland.