Schulausflug nach Frankreich

Elfriede Schmitz, Hillesheim

Meine Schulzeit begann 1967 in der damaligen Volksschule Duppach. Hier wurden die Kinder aus Duppach und dem benachbarten Oos unterrichtet. Es gab zwei Klassen: einmal erstes bis viertes Schuljahr (etwa 40 Kinder) und fünftes bis achtes Schuljahr; das neunte Schuljahr musste damals zur Hauptschule Hillesheim fahren. Ab dem fünften Schuljahr im Jahr 1971 besuchte ich die damalige Staatliche Realschule in Hillesheim.

Hier begann für mich eine sehr spannende Zeit, war ich doch bis dahin selten aus meinem Heimatort herausgekommen. Auch die Unterrichtsfächer waren für mich sehr interessant; ich lernte sehr gerne Englisch und so war es für mich keine Frage, im siebten Schuljahr zusätzlich das Wahlpflichtfach Französisch zu wählen. Unser Französischlehrer, Herr Krieger, brachte uns nicht nur die Sprache bei; er erzählte uns auch sehr viel von Land und Leuten. Wir hatten in der Eifel noch nur gehört, dass Paris die Hauptstadt von Frankreich ist, aber Herr Krieger war schon dort gewesen und erzählte uns viel über diese schöne Stadt. Lange Jahre war es mein Traum, dort einmal hinzukommen. Dass dieser Traum einmal Wahrheit würde, hätte ich mir in den 1970-er Jahren nicht vorstellen können. Da auch wir nicht nur die Sprache, sondern auch das Land kennenlernen sollten, wurde für die Französisch-Schüler eine Reise nach Metz und Nancy organisiert. Obwohl wir erst einige Wochen im Französisch-Unterricht waren, durfte auch das siebte Schuljahr mitfahren. Das war sehr spannend für uns.

Ich weiß heute nicht mehr, ob wir in Metz oder Nancy waren, als mir dort ein großes Malheur passierte:

Meine Schulfreundin Steffi und ich waren zusammen unterwegs. Irgendwo habe ich mir an einem Kiosk eine Ansichtskarte gekauft, die ich in meine Tasche steckte. Später gingen wir in ein großes Kaufhaus. Auch dort gab es eine große Auswahl an Ansichtskarten. Steffi fand genau die gleiche Karte, die ich mir draußen am Kiosk gekauft hatte und machte mich darauf aufmerksam. So wollte ich dann nachsehen, ob sie Recht hätte. Also machte ich meine Tasche auf und holte die Karte heraus. In diesem Moment näherte sich ein Angestellter des Kaufhauses. Er aber dachte, ich hätte die Karte gestohlen und in meine Tasche gesteckt. So stand ich dann in einem Kaufhaus in Frankreich und wurde des Diebstahls bezichtigt, konnte aber mit den paar Brocken Französisch nicht erklären, dass das nicht stimmte. Immer wieder sagte ich: „Non, non." Mehr konnte ich noch nicht. Ich machte mir große Sorgen, ob ich wieder nach Hause käme, ob die Polizei kommen würde, malte mir schon das Schlimmste aus. Zum Glück ließ der Mann uns dann doch nach einiger Zeit laufen, so dass wir den Bus nach Hause noch erreichen konnten. Der Schreck steckte uns aber noch in den Gliedern. So war der Ansporn, Französisch zu lernen, für mich nach diesem Erlebnis noch größer geworden und wenn ich auch heute nicht mehr viel von dieser schönen Sprache kann, so hat der Unterricht bis zum heutigen Tag einen großen Nutzen für mich gehabt. Oft bin ich in den letzten Jahren in Frankreich gewesen und freue mich immer wieder, durch dieses schöne Land zu fahren, die Sprache zu hören und selbst heute noch ein paar Brocken Französisch sprechen zu können.