Meine Grundschulzeit in Stadtfeld

Harald Billen, Niederstadtfeld

Meine Schulzeit begann im Jahr 1975. Als I-Dötzchen mit einer orangefarbenen Leuchtkappe von der Kreisverkehrswacht als Erkennungszeichen ging es los. Natürlich mit Schultüte, klar, und einem wunderschönen gelben Schulranzen mit Max und Moritz hinten drauf. Den hab ich mit Stolz getragen! Die Einschulung war in Oberstadtfeld, dort, wo heute der Kindergarten untergebracht ist. Mittags sind wir zu Foto Nieder nach Daun - Bilder machen. Eine schöne Erinnerung an den Tag, die bis heute gut sichtbar auf dem Schrank steht.

Wir mussten uns morgens immer in Reih und Glied vor der Eingangstür aufstellen und sind dann schön geordnet in den Klassenraum gegangen. Frau Lauterbach, so hieß meine erste Lehrerin, konnte sich, das war halt manchmal auch nötig, sehr lautstark durchsetzen. So hatte sie die 26-köpfige Truppe gut im Griff. Es gab bei guten Leistungen rote Klebe-

Fleißpünktchen aufs Mäppchen. Da waren wir alle heiß drauf. In meinem Fall nicht nur ich, sondern auch meine Mutter, die sich natürlich auch über jeden Punkt gefreut hat, wenn ich mittags heim kam. Zum Glück konnte ich ab und an einen Fleißpunkt ergattern. Die Zeugnisse am Ende des Jahres damals waren kurz und knapp in Schriftform. Zum Beispiel: „Harald nimmt mit großer Freude am Unterricht teil. Er zeigt dabei allerdings ein vorlautes Betragen".

Alle, die mich kennen, werden wohl den zweiten Satz bestätigen. So ist es auch kein Wunder, dass ich ab und an mal einen in die „Läiskoul" bekam (einen Klaps auf den Hinterkopf oder Nacken).

Ab dem dritten Schuljahr waren wir in Niederstadtfeld in der Grundschule. Die neue Lehrerin hieß Frau Schuh. Sie war echt nett, und so waren wir alle Fans von ihr. Es waren schöne Jahre in der Grundschule, unbeschwert und

wohlbehütet. Highlights waren die Wandertage zum Burberg nach Schutz oder zum Nerother Kopf. Auch ein Ausflug nach Lünebach in den Tierpark wurde gemacht, sensationell in der damaligen Zeit.

Zusätzlich zum Grundschulunterricht hatten wir einen Blockflötenkurs bei Rektor Alois Meyers. Es ergab sich, dass wir zum Südwestfunk nach Baden-Baden fahren konnten. Dort wurde eine Sendung mit dem Titel „Elternabend" zum Thema „Musikalische Ausbildung in Schulen" gedreht. Wir waren Teil davon und natürlich sehr aufgeregt. Zwei kurze Musikstücke durften wir aufführen. Außerdem wurden Interviews mit uns und unseren mitgereisten Müttern geführt. Das war der Hammer damals. Wir haben sogar jeder ein paar Mark Gage und im Bus auf der Heimfahrt eine Tafel Milka Schokolade von unserem ebenfalls mitgereisten Bürgermeister Michel Trosdorff bekommen, unvergesslich. Einige Zeit später war dann die Ausstrahlung im Fernsehen. Das ganze Dorf schaute zu, das wollten alle sehen. Mein Freunde, besonders Udo Schmitz, erinnern mich heute noch sehr gerne spöttisch an meinen etwas merkwürdig ausgedrückten

Satz im Interview. Der Moderator der Sendung hatte mich gefragt, wie ich zu dem Unterricht gekommen sei. „Ja, da hat der Herr Meyer mich gefragt, ob ich in den Flötenunterricht wöllte", so meine Antwort in etwas brüchiger Sprache. Der Satz hängt mir wohl mein Leben lang nach. Ist aber nicht schlimm. Das war im November 1978. Lange her und trotzdem noch sehr präsent.