Die heilige Corona

Hiltrud Theisen, Hörschhausen

Die heilige Corona gilt als Schutzpatronin gegen Seuchen. Laut dem Lexikon der Heiligen ist sie außerdem Patronin der Schatzgräber und Metzger sowie in Geldangelegenheiten. Die heilige Corona hat mit dem gleichnamigen Virus nichts zu tun. Die Namensgleichheit lässt sich dadurch erklären, dass Corona aus dem Lateinischen kommt und mit die „ Gekrönte" übersetzt wird. Die Corona Viren sehen unter dem Mikroshop kronenähnlich aus. Die heilige Corona soll im zweiten oder dritten Jahrhundert in Ägypten oder Syrien hingerichtet worden sein, weil sie ihrem Glauben treu blieb. Die Legende besagt, man habe sie zwischen zwei heruntergezogenen Palmen festgebunden. Als diese hochschnellten, sei sie zerrissen worden. Die Reliquien der Heiligen

befinden sich im Dom zu Aachen. Kaiser Otto der Dritte soll sie im Jahre 997 aus Italien nach Aachen gebracht haben. Im Sommer sollte der 100 Kilo schwere Schrein bei einer geplanten Ausstellung über die Aachener Goldschmiedekunst gezeigt werden. Weil Corona jetzt in aller Munde ist, hat die Domschatzkammer den Schrein jetzt aus dem Depot geholt. 20 Kilometer von München steht eine Kapelle für die Schutzheilige. Erbaut wurde sie vor 200 Jahren und ist schon fast in Vergessenheit geraten. Durch die Corona-Pandemie schenkt man ihr plötzlich wieder mehr Aufmerksamkeit. Es werden wieder Kerzen für die Heilige angezündet und Zettel mit Gebetsanliegen formuliert. Nach der Corona-Pandemie soll es auch wieder gemeinsame Wallfahrten geben.