Von Oma und Opa lernen -Nachhaltiges Konsumverhalten liegt wieder im Trend

Schwerpunktthema 2022

Viele von uns können sich sicher noch daran erinnern: Es gab ein paar wenige Kleidungsstücke für die Werktage und eine Montur für Sonntags und für Feierlichkeiten. Wenn etwas kaputt war, wurde es repariert. Kleidungsstücke wurden selbstgenäht oder gestrickt. Nahezu jeder Haushalt in der Eifel verfügte über einen eigenen Nutzgarten - es wurde saisonal gegessen und die übrige Ernte wurde für den Winter eingekocht. Oma und Opa wussten noch, welche Beeren, Kräuter und Pilze man essen kann. Spielzeug wurde aus einfachsten Mitteln selbst gebaut. Vieles von diesem Wissen droht verloren zu gehen. Aber ist das wirklich so?

Für die meisten von uns ist es im Jahr 2020 normal, dass wir zu jeder Zeit alles kaufen können: Unsere Schränke sind oft überfüllt mit Dingen, die wir vermeintlich alle brauchen. Jeder von uns hat unzählige paar Schuhe, Hosen, Pullover und Jacken im Schrank hängen. In jedem Haushalt finden sich für ganz unterschiedliche Bereiche elektronische Hilfsgeräte. Geht etwas kaputt, wird es durch etwas Neues ersetzt, da dies häufig einfacher und günstiger ist, als es zu reparieren. Im Bereich der Lebensmittel kann man saisonal völlig unabhängig zu jeder Jahreszeit alle erdenklichen Obst- und Gemüsesorten kaufen. Wir leben in einer Konsum- und Leistungsgesellschaft.

Gleichzeitig gibt es seit einiger Zeit den Trend nachhaltiger, bewusster und ressourcenschonender zu leben. Dinge, die eher aus der Not heraus für unsere Großeltern völlig normal waren, gewinnen nach und nach wieder an Bedeutung.

So versuchen viele Menschen Plastik und Verpackungen zunehmend zu vermeiden und stellen beispielsweise selbst Wachstücher her. Babys werden wieder zunehmend mit waschbaren Windeln gewickelt. Junge Menschen tun sich zusammen und bauen gemeinsam Obst- und Gemüse an. In Städten bauen Menschen beim sog. Urban Gardening in Töpfen unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten auf ihren Balkonen an. In Facebook- Gruppen im Internet tauschen sich hunderttausende Menschen darüber aus, wie Lebensmittel durch Einkochen und Einwecken für die kalte Jahreszeit haltbar gemacht werden können. Auch Handarbeit wird von vielen wieder als Hobby

gepflegt.

In all diesen Bereichen, die hier nur beispielhaft angeführt sind, können wir vieles von unseren Großeltern lernen. Diese lebten in einer völlig anderen Zeit und mussten mit den wenigen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen ihren Alltag meistern. Wir wollen daher wissen, wie war das früher und wo können wir noch etwas lernen: Schreiben Sie uns, in welchen Bereichen nachhaltiger gelebt wurde, was wurde in den heimischen Gärten angebaut, geben Sie uns Tipps für eine reiche Ernte oder was wurde durch einwecken und einkochen haltbar gemacht, schicken Sie uns hier ihre Rezepte. Wir wollen das alle diese Dinge von früher nicht vergessen werden, sondern das auch heutige Generationen auf diese altbewährten Sachen zurückgreifen können. Uns interessiert aber auch: Wie leben heute Menschen wieder nachhaltiger und was wird auch von der jüngeren Generation heute wieder neu entdeckt, begonnen und umgesetzt.